Pflanzaktion: Neue Bäume und Pflanzen nur noch mit Spendenhilfe
Am Donnerstag pflanzten Bauhofmitarbeiter an der Hauptstraße Ersatz für kranke Rotdornbäume. Die Händlerschaft hatte die neuen Pflanzen gestiftet.
Sprockhövel. Ideales Pflanzwetter sorgt derzeit dafür, dass in Blumenmärkten Hochbetrieb herrscht und überall Gärten, Beete und Blumenkästen mit frischem Grün und Frühjahrsblühern verschönert werden. Das Pflanzwetter nutzte am Donnerstag auch der städtische Bauhof. An der Hauptstraße wurden neue Apfeldornbäume in die Erde gebracht. Sie sollen fünf von der Rostkrankheit befallene Rotdornbäume ersetzen.
Für die Bauhofmitarbeiter war es dennoch eine ungewöhnliche Aktion, denn mit Pflanzarbeiten haben sie eigentlich derzeit nichts mehr am Hut. "Das ist eine freiwillige Leistung, und die dürfen wir im Grundsatz derzeit gar nicht erledigen", sagt Willi Schäfers, als Tiefbauamtsleiter auch Chef des Bauhofs.
5000 Euro, die einst für Ersatzpflanzungen im Haushaltsplan standen, seien komplett gestrichen, einzig aus dem Posten "Unterhaltung", der von 5000 auf 4500 Euro reduziert wurde, könne man noch etwas abzweigen.
Daraus müssten aber auch Rindenmulch für den Friedhof, Dünger und Nachsaat für Rasenflächen bezahlt werden, so, dass kaum Spielraum bleibe.
Dass jetzt die kranken Rotdornbäume an der Hauptstraße ebenso wie die bruchgefährdete Blutbuche an der Hauptstraße ersetzt werden konnten, sei einzig Spendern zu verdanken. Die Wirtschaftliche Interessengemeinschaft Sprockhövel, Zusammenschluss der Händler in Niedersprockhövel, bezahlt die neuen Bäumchen. An einer möglichst schönen Gestaltung der Einkaufsstraße hätten sie ein großes Interesse.
Dass der Bauhof im vergangenen Jahr in einigen städtischen Blumenbeeten an der Hauptstraße von Rosen auf Gräser und blühende Stauden umgestellt hat, hängt auch mit Sparmaßnahmen zusammen.
"Die Stauden sind pflegeleichter und brauchen vor allem im Sommer weniger Wasser", erklärt Willi Schäfers. Das sei so gut angekommen, dass man in diesem Jahr die Mittelinseln vor dem alten Amtshaus an der Mittelstraße auf diese Art umgestalten wolle.
Auch in Haßlinghausen versuchen es die Händler übrigens mit Verschönerungen auf eigene Kappe, weil sie das von der Stadt nicht mehr verlangen können. "Wir prüfen jetzt, ob wir Pflanzkästen an Bäume und Masten hängen dürfen, die jeder natürlich selbst anschafft und gießt", sagt Werberingsprecherin Marita Hagedorn.
Neben der Genehmigung durch die Stadt brauche man dazu aber auch die Mithilfe der eigenen Mitglieder. Dem Aufruf des Werberings im vergangenen Jahr, Pflanzkübel vor jedes Geschäft zu stellen, seien nicht alle Geschäftsleute gefolgt.