Deffners Abschied und ein Arzt als Klubchef
Herzkamper Schützen: Heinz-Gerd Deffner steht nach zwölf Jahren nicht mehr an der Spitze.
Herzkamp. Generationswechsel an der Spitze der Herzkamper Schützen. Als sich Heinz-Gerd Deffner am Freitag Abend bei der Jahreshauptversammlung nach zwölf Jahren aus dem Amt des 1.Vorsitzenden verabschiedete, herrschte erst betretene Stille im Saal, dann gab es stehende Ovationen. "Ich kann das Amt nicht mehr mit der nötigen Kraft ausfüllen", sagte der 68-jährige stadtbekannte Gastronom, verwies auf gesundheitliche Probleme der vergangenen Jahre und die Tatsache, dass er mittelfristig die "Alte Post" aufgeben und in die Eifel ziehen werde, wo er eine Jagdpacht besitzt. Deffner, der auch Vorsitzender des Verkehrsvereins ist, fiel die Sache sichtlich nicht leicht. Seinem Nachfolger Thomas Urbach (51), der anschließend einstimmig gewählt wurde, versprach er aber, noch mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Urbach ist Arzt (Strahlentherapeut), erst seit zehn Jahren im Verein, war vor zwei Jahren Schützenkönig und zuletzt Geschäftsführer. Dass die Herzkamper nicht mit den Maßstäben eines kleinen Schützenvereins zu messen sind, beweisen sie jährlich mit ihrem großen Schützenfest. Das so erklärte Urbach, solle zwar auch dieses Jahr mit Zelt, Kirmes und Umzug drei Tage dauern (27. bis 29.August), aber was große Namen im Programm angeht vorerst eine Nummer kleiner ausfallen. Zu groß sei 2009 der finanzielle Verlust gewesen.
Finanzielle Anstrengungen stehen für den Verein, der wachsende sportliche Erfolge feiert, über 150 Mitglieder und eine Jugendabteilung verfügt, dieses Jahr bei der Anpassung des Schießstandes an. Der entspricht teilweise nicht mehr den neuesten Sicherheitsanforderungen. Der seit Jahren geplante große Umbau wird es wohl wieder nicht. Fördergelder (die Herzkamper haben im Umkreis den einzigen Schießstand für jagdliches Schießen) sind zwar längst vom Land bewilligt, die entsprechenden Töpfe sind aber stetig leer.