Reitverein Haßlinghausen will seine Anlage ausbauen
Reitsport: Mitglieder gaben grünes Licht für die Planung neuer Ställe und einer zweiten Reithalle.
Haßlinghausen. Sportlich lief es beim Märkischen Reit- und Fahrverein im vergangenen Jahr gut. Mehrere Kreismeistertitel und eine starke Beteiligung beim eigenen traditionellen Pfingstturnier sprachen für sich. Was seine Anlage an der Friedhofstraße angeht, muss der Verein allerdings fürchten, in Zukunft keine großen Sprünge mehr machen zu können. Nachdem sich die Pläne zum Verkauf des zentral gelegenen Geländes (ein Investor wollte es mit Doppeläusern bebauen), zerschlagen haben, weil für den gebotenen Kaufpreis von rund einer Million Euro keine adäquates neues Domizil zu finden war, wird der Zwang, die alte Anlage zu erneuern, immer größer.
Durch das Dach der Reithalle tropft es und weil die 34 alten Boxen zum Teil weder Brandschutzvorschriften erfüllen, noch Normgröße bieten, hat der Kreisveterinär gedroht, die Anlage komplett zu schließen. Eine Ausnahmegenehmigung zum Weiterbetrieb gilt nur noch bis Juli.
In dieser Situation ist der Vorstand um den 1. Vorsitzenden Willi Jansen nun vorgeprescht und hat den Mitgliedern bei der Jahreshauptversammlung ein Umbaukonzept vorgestellt, das dann auch gebilligt wurde.
Hauptbestandteil ist ein neues modernes Stallgebäude mit 20Boxen auf dem bisherigen Abreiteplatz. Die alten Boxen sollen zum Teil abgerissen (Holzboxen hin zum Radweg), zum Teil durch Versetzen der Wände auf Normgröße gebracht werden. So entstünden zusammen etwa 40Boxen. "Die brauchen wir, um wirtschaftlich zu sein, sonst verlieren wir unseren Pächter Jochen Münz", sagte Jansen der Versammlung.
Zum Konzept gehört aber auch eine zweite kleinere Reithalle (Aufwärmhalle) von 20 mal 40Metern auf dem bisherigen Springplatz. So soll die bisher zum Hermessiepen ausgelagerte Voltigierabteilung zurückgeholt und auch Pferdeliebhabern die ihre Tiere dort einstellen, ein größere Service geboten werden.
Unumstritten sind gerade diese Pläne nicht, denn sie würden bedeuten, dass es keinen Springplatz mehr gibt. Das Pfingstturnier würde in seiner bisherigen Form nicht mehr durchführbar sein. "Sicher müssen wir dann über ein neues Veranstaltungskonzept nachdenken", sagte Jansen. Die Halle sei aber auch erst ein zweiter Schritt, über den im Herbst entschieden werde, wenn die Finanzierung klar sei.
Andererseits ist sie aber bereits Bestandteil des Finanzierungskonzepts. Der Vorstand ist mit einer Firma im Gespräch, die die Dächer der alten und der neuen Halle für 20 Jahre pachten möchte, um darauf Photovoltaikanlagen zu errichten. Nur durch die Entschädigung, die der Verein dadurch erhielte, sei es möglich, das alte Reithallendach zu sanieren und die Ausbaupläne bei einer noch tragbaren Kreditbelastung zu realisieren.
Bei nur wenigen Enthaltungen erhielt der Vorstand schließlich grünes Licht für die Pläne. Im Bauantrag, der demnächst bei der Stadt gestellt wird, soll auch bereits die Aufwärmhalle enthalten sein. Möglichst direkt nach dem Pfingstturnier soll zunächst Baubeginn für den Stall sein.