Saisonstart der TSG endet mit 0:0

Das erste Spiel in der Regionalliga gegen SV Rödingshausen am Baumhof brachte den ersten Punkt ein.

Foto: Anna Schwartz

Sprockhövel. Die junge Mannschaft der TSG Sprockhövel schrieb mit dem 0:0 gegen SV Rödingshausen gleich in seiner ersten Liga-Partie Geschichte. Noch nie war die TSG in der Regionalliga vertreten. Dass sie in dieses Abenteuer sofort mit einem Remis starten, hätten wohl nicht mal die kühnsten Optimisten am Baumhof-Stadion erwartet.

Mit dem einen Punkt belohnte sich die Auswahl von Trainer Andrius Balaika nicht nur selbst, sondern begeisterte auch die rund 700 Zuschauer, fast ausnahmslos Sprockhöveler Anhang. Selbst SVR-Coach Alfred Nijhuis musste eingestehen, dass seine Mannschaft durchaus auch als Verlierer vom Platz hätte gehen können. Er zeigte sich verwundert, dass die TSG-Kicker sich mit dem Punkt zufrieden gaben. „Unser Torwart Jan Schönwalder hat uns mit seinen Paraden geret-tet. Dann gucke ich und sehe, dass die TSG-Spieler sich über den Punkt freuen?!“

„Das war der erste Punkt unseres Vereins in der Regionalliga. Ich glaube da ist die Freude nachvollziehbar“, antwortete Geschäftsführer André Meister. Und Kult-Fan Kalle sagte: „Besser kann der Tag nicht mehr werden.“ Er umarmte fast jeden, der ihm auf dem Weg zum Vereinsheim Sportlertreff über den Weg lief.

Wieder war es Coach Balaikus gelungen, sein in den letzten Wochen nicht immer überzeugendes Team auf den anstehenden Gegner zu fokussieren. Nicht nur den vor der Partie feststehenden Ausfall von Co-Trainer, Kapitän und Abwehrchef in Personalunion Raoul Meister konnte die TSG-Auswahl gut ersetzen. Auch das verletzungsbedingte Ausscheiden von Jan-Niklas Budde konnte Balaikas Team mit fließenden Umstellungen kompensieren.

Allerdings benötigten die Hausherren auch das Glück des Tüchtigen, als die Gäste in den ersten 15 Minuten die Unsicherheit der TSG nicht in Tore ummünzten. Neuzugang Alpay Cin, jüngster Spieler auf dem Platz: „Ich kann für mich sagen, dass ich in der ersten Viertelstunde sehr nervös war. Aber mit der Zeit merkte ich, wie die Zuschauer uns unterstützen. Das und die dauernden Anweisungen des Trainers gaben mir immer mehr Sicherheit und Auftrieb. Auch wenn wir noch hätten gewinnen können, bin ich super glück-lich. Es war das erste Senioren-Pflichtspiel seiner Karriere.

Ausgerechnet ein Verständigungsproblem zwischen Keeper Robin Benz und seinen Vorderleuten, die zu einer der zuvor erwähnten Torchancen führten, gab den Sprockis das Signal, sich gegen die Rödinghauser zu wehren. Raoul Meister: „Die Situation, wo er nicht klar herauskam, war so der Wendepunkt. Wir wollten ver-meiden, dass sie uns nach hinten drücken.“

Der neue TSG-Hauptsponsor Friedhelm Runge zeigte sich fast überrascht, dass die Partie ohne Tore ausgegangen ist. „Es war kein typisches 0:0-Spiel. Es hätte auch ein Sieg mit zwei Treffern Unterschied werden können“, sagte Runge, der sich bei der TSG sichtlich wohl fühlte. „Mit etwas mehr Kaltschnäuzigkeit wäre es auch verdient gewesen“, sagte Balaikus, der zufrieden war, dass seine Mannschaft gezeigt hat, dass sie auch in dieser Liga mit jedem Gegner mithalten kann. „Das was wir heute gesehen haben, macht Lust auf mehr“, sprach der Coach den Fans aus der Seele.

Das dürften die Einsatzkräfte der Polizei ebenfalls gedacht haben. „Es gab keinerlei Probleme und Auffälligkeiten“, sagt Polizei-Hauptkommissar Helmut Hercher. Das war dem Szenekundigen Beamten auch recht so. „Die für Sprockhövel zuständige Hattinger Polizei muss in diesem Bereich ihre Erfahrungen auch noch sammeln“, so Hercher, der sein Team ebenso an die Regionalligaeinsätze gewöhnen muss wie Balaika mit seiner Elf. Die erste Prüfung haben sie jedenfalls beide mit Bravur bestanden.