Schlechte Noten für Bushaltestellen
Nur 14 von 146 Halten sind barrierefrei. Rund 20 Millionen Euro Investitionsbedarf im Kreis.
Sprockhövel. Schon seit dem vergangenen Herbst laufen die Untersuchungen, auf deren Basis der EN-Kreis seinen Nahverkehrsplan weiter entwickeln will. Zu den Daten, die ein Planungsbüro dafür erhoben hat, gehört auch die Betrachtung, welche Haltestellen für Busse oder Bahnen schon barrierefrei erreichbar sind. Dabei lassen die Ergebnisse sowohl kreisweit, aber auch in Sprockhövel großen Handlungsbedarf erkennen. So sind von den 146 Bussteigen in Sprockhövel gerade 14 barrierefrei ausgebaut, wie die Untersuchung ergeben hat, die nun vorgestellt worden ist.
Auf diese Haltestellen verteilen sich aber immerhin rund 44 Prozent der Fahrgäste. Das bedeutet, 3000 der 5400 Fahrgäste pro Tag müssen an einer nicht barrierefreien Haltestelle einsteigen. Aufgefallen ist den Prüfern besonders die Haltestelle „Niedersprockhövel Kirche“, an der 1227 Einstiege pro Tag gezählt wurden und die ebenfalls nicht barrierefrei ausgebaut ist. Die Siedlungsschwerpunkte Gennebreck/Herzkamp, Hobeuken/Flockenhaus, Obersprockhövel, Hiddinghausen, Niedersprockövel Nord und Gedulder Weg sind mit dem Bus überhaupt nicht barrierefrei zu erreichen.
Für den gesamten Kreis sind die Zahlen nur geringfügig besser. Dort sind knapp 23 Prozent der Haltestellen ausgebaut und etwa die Hälfte der Fahrgäste barrierefrei erreichbar. Im Umkehrschluss heißt das: 645 Haltestellen müssen noch ausgebaut werden, was Investitionen in Höhe von geschätzt 20 Millionen Euro erfordern würde. ww