Schmallenberg-Virus: Gefahr auch für Tiere in Sprockhövel

Veterinäre sind über Ursache und Wirkung der Krankheit noch weitgehend ratlos.

Sprockhövel. Für Viele gehört es zur vorösterlichen Zeit dazu, dass man sich an den vielen neugeborenen Lämmern auf den Weiden erfreut. Diese Freude könnte in diesem Jahr allerdings getrübt sein.

Schuld daran ist eine neues Virus, dass seit dem vergangenen Herbst auch in unserer Region auftritt: das sogenannte Schmallenberg-Virus, benannt nach der Herkunft der Probe, aus der es erstmals isoliert wurde.

Dieses Virus kann bei Schafen, Rindern und Ziegen zu Totgeburten und zu bei der Geburt stark missgebildeten Jungtieren führen. Einer Karte des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz ist zu entnehmen, dass es mittlerweile rund um Sprockhövel im Ennepe-Ruhr-Kreis zwei und im benachbarten Wuppertal drei betroffene Betriebe, teilweise mit mehreren kranken Schafen, gibt.

Es ist nicht auszuschließen, dass mit den vielen bevorstehenden Geburten von Lämmern die Fallzahlen rapide steigen.

In welchem Umfang die Tierbestände in Sprockhövel betroffen sind, kann noch nicht abgeschätzt werden. Ebensowenig können die Veterinäre Vorsichts- oder Bekämpfungsmaßnahmen empfehlen, weil bisher weder Infektionsweg noch Ausbreitung vollständig bekannt sind.

Es besteht lediglich der Verdacht, dass der genaue Zeitpunkt der Übertragung zu Beginn der Trächtigkeit eine Rolle spielen könnte. „Im Moment kann man nur möglichst viele Daten über die Krankheit erheben“, sagt Christian Kaiser vom Kreisveterinäramt.

Die Herzkamper Schafzüchterin Gerlinde Honke-Feuerstack sieht der Situation gelassen entgegen. „Zwei Schafe haben schon gelammt und gesunden Nachwuchs bekommen. Man kann es ja eh nicht verhindern“, sagt sie.