Sechstklässler engagieren sich für Peru

Am Tag der offenen Tür an der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule gab es auch einen Flohmarkt für den guten Zweck.

Foto: G. Bartsch

Sprockhövel. In der Schule sitzen und pauken? Das wünscht sich nicht jeder Schüler. Für manche, wie für die peruanischen Kinderarbeiter, ist dies ein schöner Traum.

Der Kindernothilfe-Wettbewerb „Action!Kidz — Kinder gegen Kinderarbeit“ unterstützt die Betroffenen dabei, in die Schule zu gehen und etwas zu lernen. An dieser Aktion nehmen auch die Jungen und Mädchen der Klasse 6c der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule teil. Im Rahmen des Tags der offenen Tür haben sie am Samstag einen Flohmarkt und verkauften Bücher, Kleidung und Spiele.

Obwohl es in Peru verboten ist, dass Minderjährige arbeiten, schuften Tausende von Kindern in Ziegeleien. Viele sind krank und unterernährt. Das Projekt, das die Kindernothilfe im Norden des Landes unterstützt, soll das Bewusstsein für Ausbeutung in der Bevölkerung stärken und die Familien mit Lernmaterialien versorgen.

Im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs der Kindernothilfe engagieren sich Jugendgruppen und Schulklassen für das sinnvolle Projekt. Der Flohmarkt ist nur ein Teil der Aktionen, die die Schüler der 6c durchgeführt haben. Seit sechs Jahren engagieren sich die fünften und sechsten Klassen der Schule bei „Action!Kidz“ — und konnten in diesem Jahr bereits 2987,98 Euro für notleidende Kinder sammeln.

So nahm die 6c an einem Spendenlauf und opferte einen Teil der Herbstferien, um Geld zu sammeln. So wie Marlene (12): „Ich war mit meiner Freundin vor einem Supermarkt unterwegs. Dort haben wir nach Spenden gefragt. Das hat auch geklappt.“ Dies war der Zwölfjährigen eine Herzensangelegenheit. „Ich wollte den Kindern in Peru helfen. Ich finde es ungerecht, dass wir in die Schule gehen können und sie nicht.“

Ina (14) und Alexandra (14) sind „Action!Kidz“ treu geblieben und engagieren sich weiterhin als Patinnen. „Nachdem wir in die 7. Klasse gekommen sind, konnten wir nicht mehr teilnehmen. Da uns das Projekt so gefallen hat, haben wir aber weitergemacht“, sagte Ina. Auch ihr eigenes Konsumverhalten hinterfragt die engagierte Vierzehnjährige: „Es ist wichtig, mehr über Kinderarbeit bei Markenherstellern zu erfahren.“