Sie triumphiert im Ironman
Hochleistungssport: Conny Dauben, Athletin vom TriTeam TSG Sprockhövel, hat den „Ostseeman“ in Glücksburg gewonnen.
Sprockhövel. Wenn am Freitag die olympischen Spiele in Peking eröffnet werden, dann wird sich auch Conny Dauben die eine oder andere Entscheidung im Fernsehen anschauen. "Natürlich auch den Triathlon", sagt die 32-jährige Top-Athletin des Tri-Teams TSG Sprockhövel.
Vor neun Jahren entdeckte die junge Frau ihre Leidenschaft für die Kombination von Schwimmen, Radfahren und Laufen. Inzwischen ist sie in der Szene eine ziemlich große Nummer. Am vergangenen Wochenende triumphierte sie zum zweiten Mal in Folge beim OstseeMan-Triathlon in Glücksburg.
Wobei das Glücksgefühl nach 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,195 km Laufen noch etwas ausgeprägter hätte sein können. "Eigentlich wollte ich unter zehn Stunden bleiben und meinen Streckenrekord verbessern. Aber das war unter den schwierigen Wetterbedingungen nicht drin", erzählt die vielseitige Sport- und Bewegungs-Therapeutin, die nie richtig ihren Rhythmus finden konnte.
Starker Wellengang und viele Quallen in der Flensburger Förde, später auf der Strecke Wind und Regen. Dennoch sei der zweite Sieg in Folge beim OstseeMan ein tolles Erlebnis gewesen. "Im vergangenen Jahr kannte mich dort ja noch niemand. Diesmal haben die Leute am Straßenrand regelrecht darauf gewartet, dass ich vorbeikam und mich super angefeuert", sagt sie.
Die ungeliebte Schwimmdisziplin lief besser als erwartet. Als dritte Frau kam Conny Dauben aus dem Wasser und legte dann auf dem Rad den Grundstein für den Sieg. Bereits in der zweiten von sechs 30 Kilometer-Runden übernahm sie die Führung und baute diese beim abschließenden Marathon sogar noch aus.
"Wenn man ganz vorne läuft, hat man immer ein Führungsfahrzeug vor sich. So etwas gibt man natürlich ungern ab. Außerdem wird man immer vom Moderator erwähnt", schmunzelt sie nicht ohne Stolz. Eben deshalb kann sie sich mit der olympischen Triathlondistanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren, 10 km Laufen) auch überhaupt nicht anfreunde.
"Das ist eine komplett andere Sportart", sagt sie, bei der sie als eher schlechte Schwimmerin nicht den Hauch einer Chance hätte.
Während sich Conny Dauben bei den Olympischen Spielen also aufs Daumendrücken für die deutschen Athleten beschränkt, hat sie ihre nächste große Herausforderung bereits im Hinterkopf. Denn im Oktober wird sie zum vierten Mal in Folge beim legendären Ironman auf Hawaii an den Start gehen.
Finanziert ist der Trip nun jedenfalls. Denn für den Sieg an der Ostsee kassierte Conny Dauben eine Prämie von 1500 Euro. Große Sprünge kann sich die Frau der langen Distanzen damit nicht erlauben.
Ein Sponsor würde da vieles erleichtern. Aber den zu finden sei in einer Sportart wie Triathlon für einen Amateur beinahe unmöglich, berichtet sie von vielen gescheiterten Versuchen. Ihrer Begeisterung für den Triathlonsport haben solche Probleme allerdings nichts anhaben können, und den Ratschlag ihres Vaters "Du hättest lieber Tennisspielerin werden sollen" nimmt sie mit Humor.