Veranstaltung am 21. April Sprockhöveler freuen sich auf das Andampfen
Wuppertal · Der Dampfbahnclub startet am kommenden Sonntag in die neue Saison.
„Andampfen“, das Wort elektrisiert die vielen großen und kleinen, alten und jungen Fans des Dampfbahnclubs Sprockhövel, der seine Besucherinnen und Besucher zu diesem festlichen Ereignis am Sonntag, 21. April, um 11 Uhr empfängt.
Dann wird auf dem weitläufigen Gelände in Haßlinghausen am Beermannshaus direkt neben der Glückauf-Trasse der Fahrdienstleiter das Signal zur freien Fahrt über die rund 700 Meter Gleise ertönen lassen, und die kleine dampfgetriebene Lok wird sich in Bewegung setzen. Und in beziehungsweise auf den Waggons (langen Bänken auf Rädern) sitzen dann die Anhängerinnen und Anhänger dieser exklusiven Fortbewegungsart. Viele unter ihnen, die keinen der insgesamt sechs Fahrtage in den Frühlings- und Sommermonaten versäumen, aber auch einige ganz junge Passagiere, die mit großen Augen auf dem Schoß von Mama, Papa, Oma oder Opa sitzen und erstmals auf die Reise durch das grüne Areal und über die blaue Brücke gehen. Erlebnisse, die dazu führen, dass die erwachsenen Angehörigen immer wieder aufgefordert werden, mit den lieben, nachdrücklich quengelnden Kleinen endlich wieder „Eisenbahn zu fahren“.
Doch noch sieht man zwei Bagger auf dem Gelände, und am Samstag, dem allwöchentlichen Arbeitstag im DBC, ist der „harte Kern“ von etwa sieben kundigen Mitgliedern, oft Elektro- und Maschinenbau-Ingenieuren, mit Feuereifer und Sachkenntnis dabei, Verbesserungen am Gelände und an den Gleisen vorzunehmen. „Im Moment sind wir dabei, die Auffahrt zur blauen Brücke zu verlängern“, erläutert der 2. Vereinsvorsitzende Jan Bellmann die aktuelle Herausforderung. Offensichtlich eine langwierige Aufgabe, denn man rechnet damit, dass die erst im kommenden Jahr abgeschlossen sein wird.
Modell der V60-Diesellok soll Fahrzeugpark erweitern
Fertig ist eine Toilettenanlage, und nach wie vor ist man dabei, das Drehkreuz, auf dem unter anderem auch Gastloks und Loks der Vereinsmitglieder abgestellt und in Stellung gebracht werden können, betriebsfertig zu machen. Unvollendet ist im Moment auch noch das Modell der V60-Diesellok, die im 3D-Verfahren hergestellt wird. Sie soll den DBC-Fahrzeugpark erweitern und ist bereits zu zwei Dritteln fertig.
„Wer bei uns mithelfen will, muss nicht unbedingt ein begabter Techniker sein. Auch außerhalb von den Eisenbahnen und Schienen ist immer etwas zu tun, und wer samstags zwischen 12 und 15 Uhr auf dem Gelände und im Clubhaus, dem ‚Bahnhof Haßlinghausen’ mithelfen will, ist herzlich willkommen“, sagt Jan Bellmann, der sein Amt übrigens erst seit der Jahreshauptversammlung vom vergangenen Januar bekleidet.
Da hat es nämlich eine fast vollständige Neuausrichtung des Vorstandes gegeben. Zum 1. Vorsitzenden wurde Raimund Palm, der Elektro-Ingenieur ist, gewählt, sein Stellvertreter Jan Bellmann ist Mechatroniker in Sachen Kältetechnik, Kassierer Martin Kroll wurde in seinem Amt bestätigt, und Jeannette Kohlhoff vervollständigt als Schriftführerin das Führungsquartett. Der Verein ist klein, aber fein, und hat derzeit 37 Mitglieder.
Nun freut man sich auf den „Andampftag“ am 21. April, dem der nächste Fahrtag am 26. Mai folgen wird. „Wegen Pfingsten haben wir den zweiten Fahrtag eine Woche nach hinten verlegt“, heißt es vonseiten des DBC. Dann werden jeweils von 11 bis 17 Uhr der 16. Juni, der 21. Juli, der 18. August und der 15. September folgen, an dem es heißt „Abdampfen“ und „Auf Wiedersehen im kommenden Jahr“.
Beim DBC freut man sich seit Jahren auch über auswärtige Gäste, die am Beermannshaus ihre eigene Lok in die Spur bringen und deren Fahrtüchtigkeit testen wollen. „An allen Tagen halten wir in unserem ‚Bahnhofsrestaurant’ Bahnhof Haßlinghausen zu zivilen Preisen Limonade, Bier, Kaffee und Kleinigkeiten zum Essen bereit, sodass Familien gern mehrere schöne Stunden bei uns verbringen können“, versichert das Vorstandsmitglied und legt Wert auf die Nachricht: „Da uns im vorigen Jahr das Wetter nicht im Stich gelassen hat, konnten wir gute Einnahmen verzeichnen, die es uns erlauben, die Fahrpreise so günstig wie bisher zu halten. Die einfache Fahrt kostet zwei Euro, die Fünfer-Karte bleibt bei acht Euro und wird bevorzugt gebucht.“
„Was Sonderfahrtage, speziell für Firmen-Events oder Geburtstage und Familienfeste angeht, sind wir gern zu Gesprächen bereit“, so Bellmann, der auch auf den „Mobil-Service“ des DBC zusammen mit dem MEC in Wuppertal hinweist. „Da sind wir auch in der Lage, an gewünschten und geeigneten Orten unsere Gleise zu verlegen und dort unsere Loks und die Waggons fahren zu lassen.“