Sprockhöveler Strandpiraten: Draufgänger im Drachenboot
Die Strandpiraten treffen sich seit sieben Jahren zum Drachenbootfahren. Mit Erfolg: Gekentert sind sie noch nie.
Sprockhövel. Sie sind im verflixten siebten Jahr. Doch von Krise ist keine Spur bei den Strandpiraten. Acht Frauen und 16 Männer gehören zu der illustren Gruppe. Ihr Hobby: Drachenbootfahren. Ursprünglich waren sie Fußballeltern der TSG Sprockhövel, bis sie die Idee hatten, gemeinsam Drachenboot zu fahren.
Schnell wurde ihnen klar: von der Landratte bis zum echten Drachenbootfahrer ist es ein schweißtreibender Weg. Entsprechend durchwachsen fielen die Anfangsresultate aus. Beim ersten Rennen sprang Platz 28 von 35 Teilnehmern heraus.
Nicht gerade der große Durchbruch - aber zumindest ein Achtungserfolg für die Anfänger, die vor allem eine Menge Spaß dabei hatten. Den haben sie auch sieben Jahre später nicht verloren. "Und wir sind immer noch in Originalbesetzung", freut sich Rainer Niedergethmann, der Teamchef der Piraten.
Inzwischen sind aus den Underdogs sogar Siegkandidaten geworden. Und das, obwohl die Sprockhöveler bereits ein bisschen in die Jahre gekommen sind: Zwischen 40 und 50 Jahre sind die Strandpiraten alt.
Absolute Höchstleistungen sind da zwar schwierig, aber die Sprockhöveler haben sich in der Gilde der Hobbypaddler dennoch ganz weit vorne etabliert, wie auch die Ergebnisse dieses Jahres zeigen: Auf der Bever gewannen sie zum zweiten Mal in Folge, in Witten belegten sie Platz zwei.
Selbst eine Wettkampfklasse höher, bei den sportlich ambitionierteren Mannschaften, machten sie eine gute Figur, liefen in Duisburg auf Rang acht über die Ziellinie.
"Wir fahren vier bis fünf Regatten pro Jahr und wir haben natürlich auch den Ehrgeiz vorne mitzumischen", erzählt Niedergethmann. Der große Trumpf ist dabei neben Erfahrung und Kraft vor allem die Technik. "Das hilft uns, mit jüngeren Konkurrenten mitzuhalten", weiß der Teamchef.
Das Tempo geben dabei die beiden Schlagleute Roland Ruthenbeck und Dirk Burau vor. Die beiden sitzen ganz vorne im Boot und geben den Takt an, den Trommlerin Christel Kamperhoff dann übernehmen muss, und nach dem die komplette Mannschaft paddelt: im Wettkampf bedeutet das 250 Meter lang Vollgas.
"Danach zittert der Arm und man ist total ausgepowert. Dann braucht man erst einmal eine Stunde, um sich zu erholen", erzählt Niedergethmann.
Im Gegensatz zu vielen anderen Drachenbootteams sind die Strandpiraten übrigens noch nie gekentert. "Wenn nur einer kippelt, kann das Boot schon mal ziemlich ins Wanken geraten, aber bisher sind wir noch nie Baden gegangen", schmunzelt Niedergethmann. Und auch der Zusammenstoß mit einem anderen Boot im vergangenen Jahr sei glimpflich ausgegangen.
Das Vereinsleben hält aber noch eine Menge weiterer Unternehmungen bereit. Eine Tour aufs Ijsselmeer, Bowlen, Sommerfest, Herbstwanderung und natürlich die gemeinsame Weihnachtsfeier gehören bei den Strandpiraten mit dazu.
Und damit noch lange erfolgreich weitergepaddelt werden kann, will sich das Team verjüngen. Wer Interesse hat, bei den Strandpiraten anzuheuern, kann sich bei Rainer Niedergethmann (Telefon 02324-74409) melden.