Stadt feiert Annekes 200. Geburtstag
„Die bedeutendste Tochter Sprockhövels“ wird im März und April mit einer eigenen Veranstaltungsreihe gewürdigt.
Sprockhövel. Mit einer hochkarätig besetzten Veranstaltungsreihe wird der 200. Geburtstag von Mathilde Franziska Anneke gefeiert. Die Schriftstellerin und Journalistin wurde am 3. April 1817 in Sprockhövel-Hiddinghausen geboren und gehörte zu den aktivsten Kämpferinnen für Demokratie, Freiheit und soziale Gerechtigkeit in Deutschland und den USA. Sie war eine der Begründerinnen der deutschen und amerikanischen Frauenbewegung. „Sie kann mit Fug und Recht als bedeutendste Tochter Sprockhövels bezeichnet werden. Und wir möchten sie durch unsere Veranstaltungen bekannter machen“, sagte Karin Hockkamp, Leiterin der Kunst- und Kulturinitiative Sprockhövel, bei der Vorstellung der Anneke-Reihe in der Artothek an der Gevelsberger Straße. Die Initiative tritt gemeinsam mit anderen Organisationen als Veranstalter auf.
„Frauenbilder“ ist das Konzert im Salon überschrieben, mit dem die Reihe am 30. März um 18.15 Uhr im LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall, Nachtigallstraße 35 in Witten, eröffnet wird. „Im musikalisch anspruchsvollen Programm werden typische Lieder aus Annekes Zeit zu hören sein“, verriet Susanne Slobodzian, Sängerin im „Ensemble Vox Nobile“. Rezitationen historischer Texte ergänzen die musikalischen Darbietungen.
Schüler der Schattenspiel AG an der Mathilde-Anneke-Schule in Sprockhövel fassen das Leben der Namensgeberin ihrer Schule mit einem Schattentheater zusammen und stellen entscheidende Begebenheiten szenisch nach. Zu sehen ist das am 5. April um 14.30 Uhr in der Schulaula.
Mit „Wohlstand, Freiheit und Bildung für alle“ ist die Tagesexkursion auf den Spuren von Anneke betitelt. Dr. Wilfried Korngiebel und Susanne Slobodzian werden diese historische Busfahrt begleiten, die auch zum Geburtshaus und ihrem späteren Wohnhaus führen wird. Losgehen soll es am Samstag, 22. April. Noch sind zehn Plätze frei.
Musikalisch wird es dann wieder am Mittwoch, 26. April, 19 Uhr, wenn die Band „Die Grenzgänger“ im IG Metall Bildungszentrum an der Otto-Brenner-Straße 100 ihren Auftritt hat. Die Musiker verstehen es, vergessene geschichtliche Themen durch ihre Konzerte gegenwärtig werden zu lassen. Speziell für Mathilde Anneke haben sie jetzt ein Programm zusammengestellt. Ihre Auswanderung in die USA wird darin thematisiert.
Ein weiterer Höhepunkt in der Veranstaltungsreihe ist sicherlich die „Verleihung des 4. Anneke-Preises“, der von den Städten Sprockhövel und Hattingen für mutige und engagierte Frauen ausgelobt wird. Aktuell liegen für 2017 fünf Bewerbungen vor, die durch eine Jury von Fachleuten aus verschiedenen Bereichen bewertet werden. Wer die Gewinnerin ist, werden die Besucher am Donnerstag, 27. April, um 19 Uhr im Forum der Grundschule Börgersbruch erfahren.
Hauptveranstaltung der Anneke-Woche ist ein wissenschaftliches Symposium, das Forscher verschiedener Fachrichtungen, beispielsweise aus Politik, Pädagogik und Exilforschung, einlädt, eine Bestandsaufnahme der aktuellen Forschungsvorhaben zu präsentieren. Die vielen Facetten von Anneke sollen dort beleuchtet werden. Die Tagung im Veranstaltungsraum der Sparkasse Sprockhövel findet am Freitag, 28. April (10 bis 17.30 Uhr), statt und steht Fachpublikum und interessierten Laien offen.
Zum festlichen Abschluss wird zu einem Kammerkonzert an gleicher Stelle eingeladen. Auf hohem musikalischen Niveau führen dort das „Collegium Instrumentale Bochum“ und die Sopranistin Ina Stachelhaus Werke von Franz Schubert, Ludwig van Beethoven, Fanny Hensel, Clara Schumann und Edvard Grieg auf.