Stadt muss einen neuen Kanal bauen
Wegen der Arbeiten müssen Anlieger der Hölterstraße nur einen Teil der Straßensanierung selbst bezahlen.
Niedersprockhövel. Die Stadt Sprockhövel muss auf Anweisung der Bezirksregierung Arnsberg in der Hölterstraße in Niedersprockhövel einen massiven Entwässerungsmissstand beseitigen — und möchte diese an sich missliche Lage dazu nutzen, den Anliegern Straßenbaukosten zu ersparen, die in absehbarer Zukunft fällig werden. Das ist die kurze Zusammenfassung eines längeren Vortrags, den der Leiter des städtischen Tiefbauamtes, Ulrich Höhmann, im Rahmen einer Bürgeranhörung zu dem Thema in der Glückauf-Halle hielt.
Hintergrund des Ganzen ist, dass die Betriebsgenehmigung für die derzeitige Entwässerung des Gebietes mit einer Pumpenanlage nicht mehr verlängert wird, weil eine Notüberlaufeinrichtung in den Paasbach existiert. „Wir haben von einem Ingenieurbüro vier verschiedene Varianten berechnen lassen”, berichtete Höhmann.
Sein Vorschlag: Im Zuge der Baumaßnahmen für eine neue Entwässerung mit einem größeren Stauraumkanal soll die Straße gleich mit saniert werden. Da die Kanalsanierung nur über die allgemeinen Abwassergebühren abgerechnet werden, müssten nur die übrigen Straßenbaumaßnahmen — mit einem Anteil von 30 Prozent — auf die Anlieger umgelegt werden. Praktisch bedeutet dies, dass etwa nur die Hälfte der neuen Straße berechnet wird. Bei einer vollständigen Sanierung in ein paar Jahren wäre der umzulegende Betrag entsprechend höher.
Als zweiten Vorschlag zur Verringerung der Kosten schlägt die Verwaltung vor, auf der derzeit noch für landwirtschaftliche Nutzung vorgesehenen Fläche an der südlichen Seite der Hölterstraße den Bau einer Reihe von bis zu neun Wohnhäusern zuzulassen.
Dadurch würde der Betrag für die Straße auf mehr Schultern verteilt, für den einzelnen Anlieger also geringer. Trotz des eigentlich reizvollen Angebots zeigten sich nicht alle Anwohner mit den Plänen einverstanden. Die Straße sei schon jetzt zu stark vom Verkehr belastet und die vorgesehenen Häuser würden zu viel Schatten auf die bestehenden Häuser werfen, lauteten die Argumente.
Am Ende der Diskussion versprach Susanne Görner, Leiterin des Sachgebietes Planen und Umwelt, alle Anregungen der Anwohner in die weiteren Überlegungen einzubeziehen. „Mit der Straßenplanung müssen wir uns noch mal beschäftigen. Wir wollen mit Ihnen zusammen eine Lösung finden”, versprach sie. Im nächsten Schritt wird die Verwaltung die Pläne für die Bebauung jetzt für die Beratung im zuständigen Ratsausschuss vorbereiten. Die Kanalsanierung wird noch in diesem Jahr beginnen. ww