Sprockhövel Stadtfest: WIS will auf Plastikmüll verzichten

Niedersprockhövel · Händler und Geschäftsleute setzen sich für das Stadtfest für mehr Nachhaltigkeit ein.

Einweggeschirr gehört bei vielen Stadtfesten dazu — die Händler in Sprockhövel wollen andere Wege gehen.

Foto: Koop

. Wie vielen Parteien und Bürger beschäftigt das Thema Nachhaltigkeit auch die WIS (Wirtschaftliche Interessengemeinschaft Sprockhövel). Deswegen haben sich die Händler und Geschäftsleute zum Brainstorming zusammengesetzt und zum aktuellen Jubiläumsjahr und zum Stadtjubiläum im kommenden Jahr erdacht. „Wir haben uns alle fest vorgenommen bei unserem diesjährigen Stadtfest ganz auf Plastikmüll zu verzichten“, sagt Lutz Heuser, WIS-Vorsitzender, der betonte, dass WIS dafür vom Rat und der Verwaltung nicht extra ins Boot geholt werden musste.

„Schon letztes Jahr haben wir uns freiwillig bestimmte Auflagen aufgelegt. Diese erweitern wir nun“, spricht der Vorsitzende von der Eigenverantwortung, der sich jeder Verein, Händler und auch Bürger selbst auflegen müsse. „Allerdings muss auch jedem Besucher klar sein, dass Umwelt auch was kostet“, wirbt der Inhaber einer Werbeagentur um Verständnis für eventuell notwendige Preisanpassungen, die natürlich moderat sein müssten.

Idee: Glasverbot soll nur für mitgebrachte Flaschen gelten

Den Standbetreibern rät Heuser, auf den Preisschildern anzugeben, wieviel Cent von dem Getränk beispielsweise für die kompostierbare Becher beinhaltet. „Dann verstehen es die Kunden auch, warum sie vielleicht mehr bezahlen müssen, was aber vielleicht ja nicht mal sein muss“, erklärt der Sprockhöveler.

In diesem Sinne soll seiner Meinung nach beim Stadtfest das Glasverbot aufgehoben werden. Das Mitnahmeverbot von Glasflaschen bleibt aber bestehen. Das Fest wird am zweiten September-Wochenende stattfinden.

Die Arbeiten dafür würden aber zeitnah in die Tiefe gehen, berichtet Heuser. Doch auch vorher bleibt die WIS aktiv, schließlich liege es im Sinne aller, Niedersprockhövel attraktiv zu halten.

Harmonische Hauptversammlung — aber wenige Besucher

Dass das nicht unbedingt eine rege Teilnahme an Pflichtveranstaltungen erfordert, zeigte sich vergangene Woche. In einer harmonischen Atmosphäre verlief die 25. Jahreshauptversammlung des Vereins, die am Donnerstagabend traditionell im Hobbyraum des Restaurants Eggers stattfand.

Wahlen standen für den Verein um den Vorsitzenden Lutz Heuser nicht an. Einzig die Anzahl der anwesenden Mitglieder hatte den Werbefachmann etwas enttäuscht. „Da bin ich aus der Vergangenheit natürlich verwöhnt“, sagt Heuser mit einem Augenzwinkern. Das 22 von rund 60 Mitgliedern an der Sitzung teilnehmen, urteilt er, sei generell noch ausbaufähig, aber auch zufriedenstellend.

„Da wir ja – gerade mit denen, die an der Sitzung teilnahmen – im regen Austausch sind, wollten wir die Sitzung nicht unnötig in die Länge ziehen“, sagte Heuser, der sich am Tagesordnungspunkt „Bericht des Vorstands“ zu den Aktionen im vergangenen Jahr nicht lange aufhielt. Binnen einer Stunde war die Versammlung durch und löste sich danach – wenn gewünscht – in den gemütlichen Teil auf.