Sprockhövel Stadtverwaltung erhält eine neue Struktur

Sprockhövel · Stadtrat stimmt für Neuregelung im Rathaus. Die trat bereits zum 1. Februar in Kraft.

Einen Tag nach der Abstimmung trat die Neuregelung im Sprockhöveler Rathaus bereits in Kraft.

Foto: Gerhard Bartsch/Bartsch, Gerhard (b13)

. Das Rathaus und die darin arbeitenden Personen haben sich zum 1. Februar nicht sonderlich verändert, doch für die Stadtverwaltung Sprockhövel ergeben sich mit dem neuen Monat auch neue Strukturen. Am Donnerstagabend stimmte der Stadtrat einstimmig – bei einer Enthaltung – für eine Neustrukturierung der Verwaltungsorganisation in Sprockhövel. Die neue Struktur wurde von einer Arbeitsgruppe erstellt, die von Bürgermeister Ulli Winkelmann eingesetzt wurde. Ziel und Zweck der neuen Struktur soll es sein, die „Herausforderungen der Zukunft“ zu meistern, wie es in den Erläuterungen zu dem Beschlussvorschlag hieß. Gedacht ist dabei vor allem an die Auswirkungen der Digitalisierung, die demografische Entwicklung und natürlich die Finanzen.

Bürgermeister Winkelmann und der Beigeordnete Volker Hoven bilden weiterhin den Verwaltungsvorstand, darunter gruppieren sich künftig vier sogenannte Geschäftsbereiche – bislang hießen die Einheiten Fachbereiche. In diesen Geschäftsbereichen gibt es dann wiederum bestimmte Fachbereiche wie Bürgerservice/Kultur, Sicherheit und Ordnung oder Planen/Umwelt/Bauen/Wohnen, die in Sachgebiete und Funktionsstellen aufgeteilt sind – wie etwa Bürgerbüro, Soziales oder Bauen und Wohnen.

Die Umbenennung orientiert sich an Paragraf 73 der nordrhein-westfälischen Gemeindeordnung und soll der Formulierung Rechnung tragen, dass der Rat „die Geschäftskreise der Beigeordneten“ im Einvernehmen mit dem Bürgermeister festlegen kann. Die bislang teilweise sehr kleinteiligen Sachgebiete der alten Struktur sollen deshalb zu Fachbereichen zusammengefasst werden. Die Arbeitsgruppe folgte dabei dem Gedanken der „Neuen Steuerungsmodelle“, wonach fachlich zusammenhängende Aufgabenbereiche in einer organisatorischen Einheit zusammengelegt werden sollten.

Die neue Aufteilung soll
mehr Aufstiegschancen bieten

Zudem wird die dem Bürgermeister direkt unterstellte Funktionsstelle „Sport/Kultur“ aufgelöst: Die Arbeitsbereiche Kultur, Musikschule und Bücherei werden dem Fachbereich Bürgerservice zugeordnet, der Arbeitsbereich Sport künftig von der Zentralen Gebäudebewirtschaftung der Stadt Sprockhövel (ZGS) übernommen. Die bislang beim Bürgermeister angesiedelte Wirtschaftsförderung kommt in die Verantwortung des Beigeordneten und bildet den Geschäftsbereich IV, der dann für Planen, Bauen, Wohnen, Wirtschaft und Tourismus zuständig ist. Diese Zusammenlegung ist nach Einschätzung der Arbeitsgruppe sinnvoll, um Projekte zur Erschließung von Gewerbegebieten besser zu entwickeln und umzusetzen.

Ebenfalls in den Geschäftsbereich des Beigeordneten geht das bisherige Sachgebiet „Sicherheit und Ordnung“ über. Die Gebäudebewirtschaftung und das Rechnungsprüfungsamt behalten ihren Querschnittcharakter und werden keinem der neuen Geschäftsbereiche untergeordnet. Gleiches gilt für Personalrat, Gleichstellung und Schwerbehindertenvertretung.

Nach Angaben des städtischen Fachbereichsleiters Personal, Stephan Sturm, ändert sich durch die Neustrukturierung nur an einigen Stellen etwas. Die Arbeitsgruppe verweist zudem darauf, dass die neue Struktur den Mitarbeitern „grundsätzlich mehr Aufstiegsmöglichkeiten“ biete. So gibt es künftig 20 Leitungsposten für die Sachgebiete und neun Führungsposten für die Fachbereiche. Hinzu kommen jeweils eine Leitungsstelle beim ZGS beziehungsweise Rechnungsprüfungsamt sowie vier Geschäftsbereichsleitungen. Macht in der Summe 35 mögliche Aufstiegspositionen.

Wobei das allerdings eine eher theoretische Rechnung ist: Die Arbeitsgruppe räumt in ihren Erläuterungen selbst ein, dass es je nach Größe des Sachgebiets möglicherweise sinnvoller ist, die Verantwortung von der Fachbereichsleitung übernehmen zu lassen – und nicht einen eigenen Leiter zu benennen.