Projekt Stiftung plant Bau von Seniorenwohnungen

Wuppertal · Auf dem Gelände des Landgasthofs „Auf dem Brink“ zieht wieder Leben ein.

Der Betrieb in dem Landgasthof ruhte seit 2017.

Foto: Fries, Stefan (fr)

Von Michael Bosse

Nach einem längeren juristischen Streit mit dem Sohn der Alteigentümerin hat die Hans-Werner-Dausend-Stiftung ein wichtiges Etappenziel erreicht. Die Stiftung erhielt vor Gericht den Zuschlag für den Kauf des 250 Jahre alten Traditionsgasthauses „Auf dem Brink“ sowie des dazugehörenden Grundstücks in Herzkamp. Die Stiftung hat dort bereits ein Büro bezogen und plant den Bau von 12 bis 15 Seniorenwohnungen auf dem über 13 000 Quadratmeter großen Areal. Das eigentliche Gaststättengebäude solle aber erhalten bleiben, sagt Projektleiter Thomas Dausend.

Bislang sind die Planungen aber noch nicht von der Stadt abgesegnet. „Derzeit sind wir noch in der Bauvoranfrage“, betont Dausend, der Sohn des Stiftungsgründers ist. Ein Architektenbüro aus Hattingen habe die Pläne für die Neubauten vorbereitet.

Ziel sei es, das Haupthaus sowie den angrenzenden Gastraum zu erhalten und die übrigen Objekte auf dem Gelände abzureißen. Im Bereich hinter dem Haupthaus soll ein dreigeschossiger Wohnkomplex entstehen. Wann die Bauarbeiten beginnen, sei derzeit aber noch unklar - angesichts des nahenden Winters sind die Hoffnungen auf einen kurzfristigen Baubeginn eher zweifelhaft. Auch zur Höhe der Investitionskosten könnten gegenwärtig noch keine Angaben gemacht werden, erklärt Dausend.

Seit dem Jahr 2017 hatte der Betrieb im Landgasthof „Auf dem Brink“ geruht.  Im Oktober 2018 hatte die Hans-Werner-Dausend-Stiftung bei einer Versteigerung am Amtsgericht Hattingen sein Kaufinteresse bekundet. Für ein Mindestgebot von 285 000 Euro war die Immobilie damals angeboten worden. Die Stiftung erwarb das Grundstück den Angaben zufolge zu einem „wesentlich höheren Betrag“, musste zudem in Vorleistung gehen und einen mittleren fünfstelligen Euro-Betrag hinterlegen. Ein Zuschlag für den Kauf konnte aber zunächst nicht erteilt werden, weil der Sohn und Erbe der im Jahr 2013 verstorbenen Eigentümerin das Verfahren mit Beschwerden und Befangenheitsanträgen in die Länge gezogen hatte. Erst Ende vergangenen Jahres wurde dann der Zuschlag für den Kauf durch ein Gericht erteilt. Mittlerweile sei der Erbe aus dem Gebäude ausgezogen, sagt Dausend. „Wir haben die Wohnungen in dem Gebäude alle leer gemacht“, erzählt er.  Allerdings gebe es nun noch eine juristische Auseinandersetzung mit der letzten Pächterin des Gebäudes, die Ansprüche erhebt. Verzögerungen für die Planungen erwartet Thomas Dausend dadurch aber nicht.

Das Café soll die
Wohnungen ergänzen

Neben dem Bau der Seniorenwohnungen plant die Stiftung auch, das Gasthaus zu einem Landcafé umzubauen. Derzeit suche man nach einem Interessenten, der das Café betreiben wolle, erklärt der Projektleiter. Mit dem potenziellen Betreiber wolle man ein Konzept abstimmen, bei dem das Café als Ergänzung zu den Seniorenwohnungen verstanden werden soll. Auf jeden Fall müsse das Lokal neu gestaltet werden, da geplant sei, die in einem angrenzenden Gebäudeteil liegende Küche abzureißen. Das ländliche Ambiente des Geländes soll zudem ergänzt werden durch  Attraktionen wie einen kleinen Bauernhof oder auch eine kreative Kunstschmiede.

Die Stiftung hofft nun auf etwas Unterstützung durch die Politik. Da freut es Thomas Dausend, dass die designierte Sprockhöveler Bürgermeisterin Sabine Noll (CDU) für den Oktober einen Besuch am früheren Landgasthaus angekündigt hat. Zudem hätten auch die Herzkamper ein großes Interesse daran, dass die Gaststätte wieder in Betrieb gehe.