TSG knüpft dem WSV Punkte ab

Im Duell der Aufsteiger trennen sich die Sprockhöveler von den Wuppertalern mit 1:1 (1:1) vor 2100 Zuschauern in Hagen.

Foto: Andreas Fischer

Sprockhövel. Die Fußballer der TSG Sprockhövel sind in der Regionalliga angekommen. Gegen den großen Nachbarn Wuppertaler SV erkämpfte sich die TSG in der „Ersatz-Heimstätte“ Ischeland-Stadion in Hagen ein verdientes 1:1 und bleibt im dritten Spiel in Folge ungeschlagen. Dabei hätte die TSG das Duell der ungleichen Aufsteiger für sich entscheiden können. „Der Elfmeter war klar außerhalb des Strafraums. Das habe ich von der Bank aus gesehen“, schilderte Andrius Balaika nach dem Abpfiff die Szene kurz vor der Pause (43.), die zum 1:1 durch Wuppertals Kapitän Gaetano Manno führte. Von Schiedsrichter Christopher Schlütter fühlte sich die TSG benachteiligt.

Auf dem tiefen und holprigen Rasen blieb die TSG ihrem frisch erworbenen Ruf als Darmstadt 98 der Regionalliga West nicht schuldig und begegnete dem WSV auf Augenhöhe. In dem Nachbarschaftsduell ging es hart aber nicht unfair zur Sache. Dabei bekamen die 2100 Zuschauer, die Sprockhöveler waren dabei auf Sicht der TSG leider deutlich in der Unterzahl, hüben wie drüben Torszenen geboten.

Tim Dudda (6.) zirkelte den Ball mit seinem linken Fuß von der rechten Strafraumgrenze zu schwach auf das lange Eck. Dass die Blauen dann gegen die Wuppertaler „Löwen“ nicht, wie so oft in dieser Spielzeit, in Rückstand gerieten, hatten sie ihrem wiedergenesenen Keeper Robin Benz zu verdanken, der gegen Enes Topal (10.) sein Können unter Beweis stellte. Fast im Gegenzug (12.) spielten die „Hausherren“ Alpay Cin frei, der am guten WSV-Keeper Sebastian Wickl scheiterte.

„Jimmy“ Antwi Adjej (35.) sorgte nach einem Stockfehler von WSV-Verteidiger Tristan Duschke für die nicht unverdiente 1:0-Führung. „Ich habe einfach darauf spekuliert. Das war klasse von Chris gemacht, der die Wuppertaler angelaufen ist und unter Druck gesetzt hat“, sagte der Torschütze und hob artig die Mitarbeit von Christian März hervor. Als sich die TSG mit der Führung in der Pause wähnte, kam es zum umstrittenen Elfmeter.

Einen scheinbar ungefährlichen Ball überließ Jan-Niklas Budde kurz vor dem Strafraum seinem Keeper. Doch Kevin Hagemann reagierte ebenfalls und prallte mit Robin Benz zusammen. Während neben Benz auch Budde unglücklich aussah, nahm der Schlussmann den Fehler auf seine Kappe. „Ich hatte gerufen, dass ich den Ball habe. Kam dann aber nicht von der Stelle weg.“ Der Elfer bewahrte Benz wohl vor einer roten Karte. Gaetano Manno (43.), ließ sich nicht lange bitten und verwandelte den Elfer schnörkellos zum 1:1.

Ironie der Partie. Damit gingen beide Treffer auf das Konto von Spielern, die auch im Spielort Hagen wohnen. Da in der zweiten Hälfte keine Treffer mehr fielen, endete die Partie mit dem verdienten Remis, mit dem letztlich alle gut leben können.

„Das hatte sich der WSV hier sicherlich einfacher vorgestellt“, sagte ein abgekämpfter Tim Dudda, der kurz vor dem Ende verletzt ausgewechselt wurde. Auch im Umfeld, schien im Gegensatz zum ersten „Hagen-Spiel“ einiges runder zu laufen, auch wenn am Würstchenstand die Schlangen länger als die Pause waren.

WSV-Teammanager Michael Kuhn bedankte sich bei seinem Kollegen André Meister. „Es ist nicht einfach in einem fremden Stadion Gastgeber zu sein. Dafür hat alles super geklappt und war prima“, lobte Kuhn die Sprockhöveler. Kuhn gab zu, dass er mittlerweile auch den Sprockis die Daumen drückt. Wie viele andere in der Liga auch, denn vor der Saison galt die TSG nicht nur bei den Fußball-Experten als sicherer Absteiger. Doch das hatte man vor einem Jahr und vor der laufenden Saison auch vom Bundesligisten Darmstadt 98 gesagt. Für die TSG wird es auf alle Fälle sehr, sehr schwer. Die bisher erreichten acht Punkte bedeuten den 16. Tabellenplatz, der nicht zum Klassenerhalt reichen würde.