Sprockhövel Amelie Burkert tanzt und segelt erfolgreich

Die 24-Jährige bereitet sich auf die Weltmeisterschaft im Ballett sowie Jazz Dance vor.

Foto: Bartsch.G, (b13)

Sprockhövel. Sie sammelt Titel zu Land und auf dem Wasser, die 24 Jahre alte Sprockhövelerin Amelie Burkert, die in der kommenden Woche bei der Tanz-Weltmeisterschaft in Wetzlar auf dem Parkett steht. Sie tritt in den Kategorien Ballett sowie Jazz und Modern Dance in insgesamt vier Disziplinen an und möchte zusammen mit ihren Team-Mitgliedern von „Arabesque“ die eine oder andere Medaille gewinnen.

Dafür hat sich die Studentin der Bergischen Universität im Bereich Wirtschafs-Ingenieurwesen mit Schwerpunkt Elektrotechnik intensiv vorbereitet. Nach täglich mehrstündigem Training freut sie sich auf ihre fünften Welttitelkämpfe. Denn trotz ihrer Jugend ist sie im Jazz und Modern Dance sehr erfahren. Bereits mit zehn Jahren ist sie in die Tanzsportabteilung des ASV Wuppertal eingetreten und hat gleichzeitig in der Ballettschule Klaus das an den Grundvoraussetzungen ihres anspruchvollen Sports gearbeitet.

Mit 14 Jahren tanzte Amelie, die damals das Gymnasium in Gevelsberg besuchte, bei den Erwachsenen mit. Als Teammitglied von „Arabesque“ stieg sie in die Bundesliga auf, wurde 2013 sogar Deutscher Meister und sammelte jährlich Medaillen. Bei den Weltmeisterschaften 2014 im polnischen Mikolajki gewann sie in der Kategorie „Small Group“ (bis zu sechs Tänzerinnen) und der großen Formation zwei Titel.

Ein verdienter Lohn für unermüdlichen Trainingsfleiß, mit dem sie sich auch allwöchentliche Konditionsläufe von zehn und mehr Kilometern verordnet. „Und dann absolviere ich auch Krafttraining im Fitness-Studio“ berichtet die Sportlerin.

Die Muskelkraft braucht sie jedoch weniger für das Tanzen und mehr für das Segeln — ihre zweite Leidenschaft. Denn auch auf dem Wasser ist Amelie Burkert äußerst erfolgreich: In der Zwei-Mann-Jolle war sie zusammen mit ihrem Partner Peter Lakshanan als Vierzehnjährige erstmals Deutsche Meisterin. Und das setzte sich fort. „Ich glaube, es sind inzwischen sieben Meisterschaften“, berichtet die 24-Jähige.

Die Titelkämpfe finden auf Binnenseen wie dem Kemnader oder dem Möhnesee, die Weltmeisterschaften aber beispielsweise auf dem Mittelmeer statt. „Da sind wir Binnenländer natürlich gegenüber den anderen, die an der Küste wohnen und da trainieren können, im Nachteil“, sagt Amelie Burkert. Segeln bei heftigem Wellengang und auf einem Binnensee — das seien fast zwei verschiedene Sportarten. Da ist der 18. Platz bei 90 teilnehmenden Booten im Sommer bei der WM in Portugal schon ein beachtlicher Erfolg für die Sprockhövelerin und ihren Segelpartner.

Tanzen und Segeln, zwei Sportarten, bei denen sich der Ruhm nicht in klingender Münze auszahlt. Im Gegenteil: Hohe Eigenleistungen sind jeweils erforderlich, weshalb sich Amelie Burkert während ihres Studiums als Aushilfe in der gehobenen Gastronomie etwas dazuverdiente. Derzeit liegt ihre Konzentration aber ganz auf dem Studium, wo sie ihr Masters-Semester in Cronenberg bei „Delphi“ absolviert und einen guten Abschluss schaffen will.

Da sie in „Arabesque“ eine homogene, harmonische sportliche Gemeinschaft hat und sich auch im beruflichen Umfeld auf den Südhöhen sehr wohl fühlt, hätte sie nichts dagegen, wenn ihr beides erhalten bliebe. Und natürlich könnte die Trophäen-Sammlung in den acht Tagen von Wetzlar noch um weiteres Edelmetall ergänzen.