Verdi: Streik stoppt den Busverkehr
Der Schwerpunkt der Warnstreiks im Tarifstreit im Kreis soll am Donnerstag bei VER und städtischem Personal liegen.
Sprockhövel/Ennepe-Ruhr. Nachdem am Mittwoch der Winter viele Schüler und Berufstätige, die den öffentlichen Personennahverkehr angewiesen sind, ausgebremst hatte, sorgen am Donnerstag Warnstreiks im Öffentlichen Dienst dafür, das voraussichtlich auf allen Linien der Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr und der Bogestra alles stillsteht.
Nach Ankündigungen der Gewerkschaften Verdi und Komba geht man bei der VER davon aus, dass ganztägig keine Busse fahren werden. Die VER empfiehlt auf andere Verkehrsmittel umzusteigen oder Fahrgemeinschaften zu organisieren.
Viele Schulen haben darauf bereits reagiert. Die Leitung der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule entschied am Mittwoch, für Donnerstag einen Konferenztag einzulegen. Das heißt, nur die Lehrer kommen zur Schule, die Schüler bekommen Aufgaben für zu Hause.
Die Gemeinschaftshauptschule Niedersprockhövel bietet dagegen für alle diejenigen, die kommen wollen, Unterricht. So haben es beispielsweise auch die Hattinger Gymnasien geregelt.
Verdi-Gewerkschaftssekretär Jochen Harms bestätigte am Mittwoch gegenüber der WZ, dass bei der VER ein Schwerpunkt der Streiks im Ennepe-Ruhr-Kreis liege. Aber auch die Beschäftigten bei den Städten und beim Kreis seien dazu aufgerufen. In Sprockhövel etwa treffen sie sich morgens vor dem Rathaus, um dann per Bus zu einer zentralen Kundgebung auf dem VER-Betriebshof (11 Uhr) gefahren zu werden.
Beschäftigte von Kindergärten seien vom Streikaufruf diesmal ausgenommen, dürften sich aber beteiligen. Vielen Eltern sind noch die Kindergartenstreiks des vergangenen Jahres unangenehm in Erinnerung, wobei es anders als in vielen Städten in Sprockhövel kaum zu kompletten Ausfällen gekommen war.
Nicht pauschal ausnehmen vom Streikaufruf wollte Harms dagegen die Beschäftigten der Winterdienste. "Die Arbeitgeber wollten eine Notdienstvereinbarung treffen. Da für Freitag keine Wetterkapriolen vorhergesagt sind, denken wir, das ist verzichtbar. Um Schneeberge wegzuräumen, ist auch am Freitag noch Zeit", sagt Herms. Wenn es Blitzeis gebe, würden die Kollegen aber selbstverständlich arbeiten.
Bei den benachbarten Wuppertaler Stadtwerken soll zwar nur bis 7 Uhr gestreikt werden, die SB 67 verkehrt aber ganztägig nicht, die Linien 332 und 602 fahren laut WSW nur bis zur Sprockhöveler Stadtgrenze.