Verein will mehr Zuspruch

Bürgergemeinschaft will Herzkamp durch Projekte verschönern, beklagt sich aber über mangelnde Resonanz.

Foto: Anna Schwartz

Herzkamp. Die Bürgergemeinschaft Herzkamp möchte die Dorfgemeinschaften in Herzkamp, Schee und Horath stärken und die Lebensqualität erhöhen. Doch nicht alle Einwohner sind daran interessiert. „Viele ziehen hierhin, um zu wohnen und zu schlafen“, erzählt Holger Wanzke, einer der Vorstandsmitglieder der Bürgergemeinschaft Herzkamp. Diese Einwohner hätten wenig Lust, sich an gemeinschaftlichen Aktionen für die Verbesserung der Infrastruktur zu beteiligen.

Etliche Treffen der Bürgergemeinschaft seien deshalb schlecht besucht gewesen. Auch manche Projekte, die die Bürgergemeinschaft angestoßen hatte, verliefen ohne Erfolg. So wurde der Bus nach Haßlinghausen nach einem Jahr Probezeit mangels Mitfahrern eingestellt. „Viele Herzkamper haben ein bis zwei Autos in ihrem Haushalt“, sagt Wanzke. Deshalb seien in den vergangenen Jahren etliche Buslinien ausgedünnt oder eingestellt worden, etwa auch die Verbindung nach Elfringhausen. Auch das Angebot der Malteser, einen Bürgerbus etwa für Fahrten zum Einkaufen einzusetzen, stieß auf wenig Resonanz. Viele Einwohner fahren lieber im eigenen Auto die ein bis zwei Kilometer zum nächsten Discounter ins benachbarte Wuppertal. Die letzte Gastwirtschaft im Ort hat gerade geschlossen, der verbliebene Bäcker kämpft ums Überleben. Beliebt sind hingegen die Aktionen des Sportvereins, des Schützenvereins und der Feuerwehr. Zur Florifete etwa trifft sich regelmäßig ein großer Teil der Einwohner.

Um das Dorfbild schöner zu gestalten, haben die Mitglieder der Bürgergemeinschaft in Zusammenarbeit mit der Grundschule Gennebreck vergangenen Freitag einen neuen Baum an der Elberfelder Straße aufgestellt. Die Viertklässler hatten diesen gespendet, um so eine Erinnerung an ihre Kindheit in Herzkamp zu haben. Doch auch diese Aktion stieß bei einigen Anwohnern auf Kritik, da der Baum zu groß werden könnte. Heute um 19.30 Uhr kommt der erste Beigeordnete der Stadt Sprockhövel, Volker Hoven, nach Herzkamp.

„Sprockhövel hat es jahrelang versäumt, Fördermittel in Anspruch zu nehmen“, wirft Wanzke der Stadt vor. In anderen Dörfern sei durch solche Fördermittel viel bewegt worden. Auch eine Studie der Universität Münster, in der 18 Studenten das Entwicklungspotenzial von Herzkamp untersuchten, bleibt bisher unbeachtet, ärgert sich Wanzke. „Die liegt jetzt da und keiner kümmert sich darum.“ Ein wichtiges Themen für die Herzkamper sei auch die Verkehrsberuhigung an der Elberfelder Straße. All das wollen die Vereinsmitglieder heute Abend mit Volker Hoven besprechen.