EN-Kreis. Zahl der Corona-Fälle steigt im Ennepe-Ruhr-Kreis auf 32
EN-Kreis. · Auch die begründeten Verdachtsfälle mehren sich. Insgesamt sind jetzt 775 Personen in Quarantäne.
Die Zahl der Corona-Fälle im Ennepe-Ruhr-Kreis liegt aktuell bei 32 (Stand: Dienstag, 16 Uhr). Die Betroffenen wohnen in Ennepetal (1), Gevelsberg (1), Hattingen (6), Herdecke (3), Sprockhövel (5), Wetter (3) und Witten (13).
Als begründete Verdachtsfälle gelten 318 Bürger. Sie verteilen sich auf Breckerfeld (3), Ennepetal (20), Gevelsberg (33), Hattingen (58), Herdecke (42), Schwelm (19), Sprockhövel (48), Wetter (13) und Witten (82). Für die bestätigten Fälle sowie für die begründeten Verdachtsfälle ist häusliche Quarantäne angeordnet. Diese Vorgabe gilt darüber hinaus für 425 weitere Personen im Kreis. Hauptgrund hierfür: Sie hatten, so das Gesundheitsamt, Kontakt mit Menschen, die als begründeter Verdachtsfall gelten.
Die weiter steigenden Zahlen bedeuten für die Mitarbeiter des Fachbereiches Soziales und Gesundheit täglich mehr und mehr Arbeit. So sind immer mehr Kontaktpersonen zu ermitteln und Quarantänen anzuordnen. „Nur ein Beispiel“, sagt Amtsärztin Dr. Sabine Klinke Rehbein, „jede Person in Quarantäne muss von uns über einen Zeitraum von zwei Wochen Tag für Tag angerufen und zum Gesundheitszustand befragt werden.“
Erster Coronafall wurde gesund aus Krankenhaus entlassen
Positive Nachrichten: Die 61-jährige Hattingerin, die vor mehr als zwei Wochen der erste Coronafall im Ennepe-Ruhr-Kreis gewesen ist, konnte das Krankenhaus inzwischen gesund verlassen. Bei nahezu allen bestätigten Fällen ist der Krankheitsverlauf zudem mild. Bis auf einen Patienten befinden sich alle zuhause.
Davon unbeeindruckt entwickelt sich die Lage bundes-, landes- und kreisweit aber rasant weiter. Das Robert-Koch-Institut hat das Gesundheitsrisiko durch das Virus inzwischen von „mäßig“ auf „hoch“ hochgestuft, die Landesregierung gibt unter anderem vor, dass alle Spiel- und Bolzplätze zu schließen sind, die Öffnungszeiten von Restaurants um 15 Uhr enden und auch Theorie- und Praxisunterricht an Fahrschulen auszufallen hat.
Im Ennepe-Ruhr-Kreis hat die Verbraucherzentrale ihre Beratungsstellen in Witten und Ennepetal bis auf weiteres geschlossen. Gleiches gilt für die Treffpunkte des Gevelsberger Energieversorgers AVU. Die Kreisverwaltung hat sowohl die auf Ende März terminierte Sitzung des Kreistages als auch die Jägerprüfung im April und die Fischerprüfung im Mai abgesagt.
Wie vom Land vorgegeben wurde im Schwelmer Kreishaus zudem eine sogenannte Allgemeinverfügung für Besuchseinschränkungen für vollstationäre Pflegeeinrichtungen erarbeitet. Danach lautet die rechtsverbindliche Vorgabe: Besuche können nur noch auf den Zimmern und nicht mehr in Gemeinschaftsräumen stattfinden. Sie sind auf das Notwendigste zu beschränken. Dies bedeutet im Regelfall: Je Bewohner eine Besuchsperson pro Tag. Darüber hinaus sind Gemeinschaftsaktivitäten mit Externen untersagt und es ist zu registrieren, welche Mitarbeiter und Besucher die Einrichtungen betreten.
„Wie viele andere derzeit geltende Regelungen greift auch diese ganz tief in den Alltag der Betroffenen ein und niemand hätte so etwas noch vor wenigen Wochen für denkbar gehalten. Heute gilt es aber, die Risikogruppe der älteren und pflegebedürftigen Personen sowie das Personal der Einrichtungen zu schützen“, macht Bernd Biewald, Leiter der Heimaufsicht der Kreisverwaltung deutlich.
Weitere aktuelle Entwicklungen: Seit heute besteht die Flotte der mobilen Diagnostik, die auf ihren Touren durch den Ennepe-Ruhr-Kreis Proben auf den Coronavirus sammelt, aus drei Fahrzeugen und ein viertes ist bereits geplant. Die von der Kämpenschule (Witten), der Schule Hiddinghausen und der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule (beide Sprockhövel) angebotenen Notgruppen werden nur von wenigen Kindern in Anspruch genommen. Red