Streik am Düsseldorfer Flughafen Passagiere warten lange auf ihre Flüge

Düsseldorf · Wegen eines Warnstreiks sind am Freitag zahlreiche Flüge ausgefallen, andere hatten mehrere Stunden Verspätung.

Verdi hatte zum Warnstreik am Flughafen aufgerufen.

Foto: Christoph Schroeter

„Was ist denn hier los?“, wundert sich ein Reisender am Flughafen über die riesige Menschentraube vor dem Zugang zu den Sicherheitskontrollen. „Ich bin am Mittwoch hier abgeflogen, da war auch eine Schlange, aber nur innerhalb des Bereichs. Das habe ich ja noch nie gesehen.“ Von dem Streik, zu dem die Gewerkschaft Verdi das Sicherheitspersonal den ganzen Freitag über aufgerufen hat, hatte er nichts gehört. 

Tausende Reisende in der Haupthalle des Flughafens haben das sehr wohl mitbekommen, spätestens beim Blick auf die Monitore, auf denen die geplanten und tatsächlichen Abflugzeiten ihrer Maschinen stehen. Dazwischen klafften nicht selten Löcher in Stundengröße.

So auch Familie Mulder aus der Nähe von Eindhoven. Vater Tim, Mutter Lieke und die beiden kleinen Töchter Noa und Maria wollten eigentlich seit 7.25 Uhr auf dem Weg nach Ibiza sein. Doch im Moment steht ihr Abflug für 10.10 Uhr auf dem Monitor. „Die beiden Kleinen haben sich riesig auf den Urlaub gefreut. Jetzt sind sie schon etwas quengelig. Kann man verstehen“, sagt Tim Mulder.

Flieger nach Antalya verspätete sich um ganze zwei Stunden

Zwei zusätzliche Stunden müssen Jonas und Steffen aus Essen überbrücken. Ihr Flieger nach Antalya, wo sie zwei Wochen ihrer Semesterferien verbringen wollen, soll erst gegen 12 Uhr abheben. „Halb so wild“, sagt Steffen. „Wir haben gerade ein paar nette Mädels kennengelernt. Die warten auch auf ihren Flug. Da hat es sich fast schon wieder gelohnt.“ Immerhin gingen die Flüge der beiden noch ab Düsseldorf. Andere Passagiere wurden per Bus nach Köln oder Paderborn gefahren, um von dort aus zu fliegen.

Der Flughafen hatte Freitag mit 280 Flugbewegungen gerechnet. Davon hatten die Airlines bis zum Nachmittag rund 90 Abflüge und 70 Ankünfte gestrichen. Der Airport rechnete mit etwa 26 700 Passagieren. „Fluggäste müssen sich seit Betriebsbeginn auf erhebliche Verzögerungen bei der Passagierkontrolle einstellen“, sagte ein Flughafensprecher. Vor dem Zugang zur Sicherheitskontrolle standen teilweise sehr viel Menschen, dann war der Bereich direkt davor wieder fast leer. Ein Mitarbeiter des Flughafens erklärt: „Die Passagiere warten immer an den Check-in-Schaltern und werden dann in Hundertergruppen zum Sicherheitscheck gebracht. Die Gruppe wird erst komplett abgearbeitet, dann kommt die nächste.“

Verdi hatte Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich des Airports dazu aufgerufen, am Freitag zwischen 3 Uhr morgens und Mitternacht die Arbeit niederzulegen. Ein Sprecher sagte am Freitagmorgen, es gebe eine „sehr hohe Streikbeteiligung“. In der Luftsicherheitsbranche läuft derzeit ein Tarifstreit.