Fußball Viel Emotion beim Landesliga-Derby

Tabellenführer MSV Düsseldorf kommt im Spiel bei der SG Unterrath kurz vor Schluss zum Ausgleich.

Der Unterrather Necirwan Khalil Mohammad (blaues Trikot) im Duell mit Yuta Shiraishi vom MSV.

Foto: RP/Benefoto

SG Unterrath – MSV Düsseldorf 1:1. Der späte Ausgleichstreffer für den Tabellenführer ließ die Emotionen überkochen: Ein Eigentor von Unterraths Manuel Dominguez Gea bewahrte den Ligaprimus MSV Düsseldorf im Derby bei der SG Unterrath vor der ersten Niederlage in der Fußball-Landesliga seit Oktober. Nur wenige Sekunden trennten die Gastgeber noch vom überraschenden Derbysieg zum Start nach der Winterpause. Doch in der sechsten Minute der Nachspielzeit schlug der Favorit noch zurück. Da Viersen am Vortrag 0:2 gegen Süchteln verlor, baute der MSV den Vorsprung an der Tabellenspitze mit dem Unentschieden sogar auf zehn Punkte aus und liegt weiter voll auf dem Kurs Oberliga-Aufstieg. Unterrath liegt mit fünf Punkten Vorsprung auf den roten Bereich auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz.

Überschattet wurde das Unentschieden jedoch durch die Verletzung des MSV-Keepers Florian Ricken. Der 33-Jährige prallte mit Unterraths Salim El Fahmi zusammen und musste mit einem geschwollenen Fuß ausgewechselt werden. Auch für El Fahmi ging es nach der Pause nicht mehr weiter.

Unterraths Trainer DenizTop ärgerte sich nach dem Schlusspfiff über den späten Ausgleich: „Das fühlt sich für uns momentan wie eine Niederlage an, auch wenn wir am Dienstag vielleicht schon anders darüber denken. Wir hätten die drei Punkte jedoch verdient gehabt.“ Sein Gegenüber Mohamed El Mimouni konstatierte: „Nach der langen Winterpause war es unterm Strich kein gutes Fußballspiel. Alles war sehr verkrampft. Den Punkt nehmen wir am Ende aber gerne mit.“ Der Coach haderte noch mit der Freistoß-Situation, die den Gastgebern den späten Führungstreffer bescherte: „Das war kein Foul.“ Der Freistoß von Zakaria Abdoun wurde abgefälscht und landete im MSV-Tor (81.).

Die überschäumenden Emotionen nach der Partie, Verantwortliche beider Teams mussten aneinandergeratene Spieler beruhigen, wollte Top nicht überbewerten: „Das gehört zu einem Derby dazu.“


VfB Solingen – Rather SV 4:1. So hatten sich die Schützlinge von Trainer Dennis Wienhusen den Nachmittag ganz sicher nicht vorgestellt. Dem VfB Solingen, vor der Partie noch Tabellenletzter, unterlagen die Rather deutlich mit 1:4. „Im Moment ist ein bisschen der Wurm drin“, sagte Wienhusen anschließend – auch im Hinblick auf die personell angespannte Situation. „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht selbst noch unten reinrutschen und die Stimmung im Team nicht kippt.“ In Solingen scheiterten die Rather zuvorderst an ihrer mangelnden Chancenverwertung und einem fatalen Durchhänger in der ersten Hälfte. Nach einem Eckball waren sie früh in Rückstand geraten und fingen sich nur vorübergehend, ehe sie danach auseinanderfielen. „Da hatten wir 20 Minuten, die ganz schlecht waren und in denen wir zu wenig Gegenwehr gezeigt haben“, konstatierte Wienhusen.

Der VfB nutzte das eiskalt aus und zog mit zwei weiteren Toren davon. Nach dem Seitenwechsel brachte Ibrahim Dogan den RSV zwar auf 1:3 heran, vergab aber genau wie Nico Stracke weitere hochkarätige Gelegenheiten. Den Solingern reichte indes ein Konter, um den vierten Treffer nachzulegen und letzte Zweifel am überraschenden Sieg auszuräumen.

Schwarz-Weiß 06 – SC Reusrath 3:1. Yannick Meurer feierte bei seinem Pflichtspieldebüt als Trainer des SC Schwarz-Weiß einen Dreier. „Das war von der ganzen Mannschaft eine super Leistung. Ich habe heute von Anfang an diesen unbedingten Siegeswillen gespürt“, freute sich Meurer, der das ganze Spiel über sehr aktiv war und sein Team immer wieder nach vorne pushte. Der Führungstreffer der Hausherren fiel in einer starken Drangphase nach einer guten halben Stunde. Hiroto Sasakawa sorgte mit einem platzierten Schuss für die verdiente Führung (36.). „Das war für uns natürlich ein Brustlöser“, sagte Meurer. Denn in der Folge spielten die Gastgeber deutlich lockerer und mutiger nach vorne. Fünf Minuten nach der Pause verwertete Johannes Zwanzig einen Freistoß von Diyar Turan am zweiten Pfosten per Kopf zum 2:0. Das Glück, dass den 06ern in der ersten Halbzeit noch fehlte, hatten sie dann im zweiten Durchgang. Gästestürmer Moritz Kaufmann traf mit seinem Schuss nur die Latte (59.).

Wenig später schloss Engincan Yildiz von der Strafraumkante mit dem Außenrist ab. Vom Innenpfosten prallte der Ball zum 3:0 ins Tor (64.). Kurz vor Schluss gelang den Gästen noch der Anschlusstreffer. „Da kriegt die Mannschaft noch was von mir zu hören. Das war jetzt das dritte Mal in Folge, dass wir spät ein vermeidbares Gegentor bekommen haben“, ärgerte sich Meurer. Doch angesichts des ersten Sieges dürfte dieser Ärger schnell verflogen sein.