Nettetal gegen Ukraine-Krieg Große Friedensdemo in Lobberich
Nettetal-Lobberich · „Wir stehen hier für Menschenrechte, Solidarität und den Frieden!“ Hunderte Nettetaler zogen am Samstagabend auf den Markt in Lobberich, um gegen den Krieg in der Ukraine zu demonstrieren.
Hunderte Nettetaler haben, um ein gemeinsames Zeichen für den Frieden in Europa zu setzen, am Samstag um 18 Uhr auf dem Markt in Lobberich gegen den Krieg in der Ukraine demonstriert. Zu der Kundgebung hatten die vier Landtagskandidaten im Westkreis, Marcus Optendrenk (CDU), Tanja Jansen (SPD), Manuel Britsch (Grüne) und Dietmar Brockes (FDP), aufgerufen.
Der Markt in Lobberich füllte sich mit Demonstranten, Ukraine- und Friedens-Flaggen, blau-gelben Luftballons und selbstgestalteten Mahn-Plakaten, die das Wort „Frieden“ zeigten. Zwei Demonstranten gaben einen Einblick, wieso sie teilnahmen: „Wir hätten niemals damit gerechnet, dass es einen Krieg in Europa geben wird“, sagten sie. „Wir möchten den Menschen in der Ukraine zeigen, dass wir da sind.“
Während der halbstündigen Demonstration hielten die vier Landtagskandidaten Redebeiträge: „Ich bin überwältigt, dass heute so viele gekommen sind und freue mich, dass wir parteiübergreifend hier mit ihnen Menschlichkeit und Solidarität zeigen können“, sagte Tanja Jansen (SPD). „Nur knapp drei Flugstunden entfernt herrscht gerade ein Krieg. Es ist ein skrupelloser Angriffskrieg, angezettelt von einem Aggressor unter niederträchtigen Großmachtsfantasien, dem es egal ist, dass es zivile Opfer und menschliches Leid gibt“, sagte Jansen. Ihre Rede war emotional: „Ich möchte mir nicht vorstellen, wie es ist, in einem U-Bahn-Schacht zu sitzen und nicht zu wissen, was mir die nächste Nacht bringt. Ich möchte mir nicht vorstellen, in einem Kriegsgebiet ausharren zu müssen und nicht zu wissen, wie es weitergeht. Wir müssen solidarisch zusammenstehen und uns darauf vorbereiten, Menschen aufzunehmen.“
Nach der Ansprache der Landtagskandidatin folgte Fabian Matussek, der in Lobberich eine Buchhandlung führt, mit der Lesung eines Gedichtes. Einen weiteren Redebeitrag hielt Manuel Britsch von den Grünen: „Ich kann mich noch gut an den Tag erinnern, an dem ich von dem Krieg erfahren habe. Ich wusste nicht, wie ich mit diesem unvorstellbaren Völkerrechtsbruch umgehen soll. Doch zu dieser Fassungslosigkeit kam auch ein Funken Hoffnung. Überall auf der Welt wird Solidarität gezeigt. Wir alle zeigen Putin, dass er damit nicht durchkommt. Wir stehen hier für Menschenrechte, Solidarität und den Frieden. Wir stehen das zusammen durch.“
Dietmar Brockes (FDP) hielt eine sehr persönliche Rede: „Ich bin in die Politik gegangen, um für Freiheit und Frieden in Europa zu kämpfen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich heute hier stehen muss. Ich hatte die Hoffnung, dass der Frieden in Europa länger anhält. Ich bin froh, dass ich heute nicht allein hier stehe. Wir machen uns zusammen für den Frieden und gegen den Krieg stark!“
Den letzten Redebeitrag hielt Marcus Optendrenk von der CDU: „Wir sind heute hier zusammen, weil wir nicht tatenlos zusehen wollen. Solidarität und Frieden sollten die Grundlage von Europa sein.“ Auch er betonte, dass es wichtig sei, den flüchtenden Ukrainern jetzt zu helfen.