Mutmaßlich vereitelter Bombenanschlag Generalstaatsanwaltschaft beantragt Haftbefehl gegen Schüler aus Essen

Essen · Nach dem Terroralarm in Essen gehen die Ermittlungen weiter. Die Generalstaatsanwaltschaft hat einen Haftbefehl beantragt.

Ein Polizist mit Spürhund steht im Hauseingang des Tatverdächtigen in Essen.

Foto: dpa/Fabian Strauch

Nach dem mutmaßlich vereitelten Bombenanschlag auf eine Essener Schule haben die Ermittler gegen den verdächtigen 16-jährigen Schüler Haftbefehl beantragt. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet zu haben. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf am Freitag auf Anfrage mit.

Der Gymnasiast muss nun im Laufe des Tages einem Haftrichter vorgeführt werden. Die Polizei war bei ihm auf rechtsextreme Schriften und Materialien zum Bombenbau gestoßen. Sprengstoff und 16 Rohrkörper, einige präpariert mit Uhren und Nägeln, wurden sichergestellt, daneben noch ein selbstgebautes Gewehr und eine Armbrust mit Pfeilen.

Gegen den Gymnasiasten sei der Haftbefehl auch wegen Verstoßes gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz sowie wegen der Vorbereitung einer Sprengstoffexplosion beantragt worden, hieß es am Freitag. Ein Tippgeber hatte die Behörden alarmiert: Der 16-Jährige habe ihm gesagt, er wolle in seiner Schule eine Bombe platzieren.

Die aktuelle und die ehemalige Schule des Schülers waren daraufhin mit Sprengstoff-Spürhunden durchsucht worden. Verdächtige Gegenstände wurden dabei nicht gefunden. Die Maßnahmen sind inzwischen abgeschlossen. Die aktuelle Schule des Jugendlichen, das Don-Bosco-Gymnasium in Essen-Borbeck, blieb am Freitag weiterhin geschlossen.

„Das Kollegium wird in der Schule zusammenkommen, um das Geschehene auf- und die folgenden Tage vorzubereiten. Dazu gehören auch die wichtigen mündlichen Abiturprüfungen am kommenden Montag“, erklärte die Schulleitung auf der Schul-Homepage. „Wir sind dankbar, dass uns Schlimmeres erspart geblieben ist.“

(dpa)