Die Lage in NRW Trauung ohne Gäste - Hochzeiten zu Zeiten der Corona-Krise

Düsseldorf · Paare müssen wohl den schönsten Tag ihres Lebens verschieben oder auf ein Minimum an Feierlichkeit reduzieren: Hochzeiten finden in NRW seit dem Wochenende nur noch eingeschränkt statt.

Viele Paare werden den schönsten Tag des Jahres entweder verschieben müssen oder auf ein Minimum reduzieren.

Foto: dpa-tmn/Christin Klose

Das Kleid gekauft, die Zusagen erhalten und das Catering längst ausgewählt: Dennoch müssen Paare wohl den schönsten Tag ihres Lebens verschieben oder auf ein Minimum an Feierlichkeit reduzieren. Das öffentliche Leben steht seit dem Wochenende still, das soziale soll es nach Aufforderung der Bundesregierung ebenfalls. Dazu gehören private Geburtstagsfeiern, Dates, Urlaube und eben Hochzeitsfeiern. In der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens werden Hochzeiten vorerst „nur noch mit dem Brautpaar und maximal vier weiteren Teilnehmern“ durchgeführt, teilte der Stadtsprecher Mario Brembach mit. Bis zum 17. April sind seiner Auskunft nach 189 Trauungen gebucht.

Wegen des Coronavirus lässt Nordrhein-Westfalen keine pompösen Feierlichkeiten mehr zu. In Wuppertal sind insgesamt noch zehn Personen zur Trauung zugelassen. „Gerade Familienfeiern bergen ein großes Risiko. Auf diesen Feiern kommen genau die Risikogruppen zusammen, die eigentlich geschützt werden sollen“, so Eiting. Feierlichkeiten in öffentlich zugänglichen Lokalitäten seien untersagt.

Als öffentlich gilt, wenn eine Restaurant beispielsweise neben der Hochzeitsfeier noch anderweitigen Betrieb habe. Im privaten Rahmen könne die Feier zwar nicht verboten werden, dennoch appelliere Eiting an die Vernunft der Menschen, die Hochzeitsfeierlichkeiten zum Schutz aller zu verschieben. In Wuppertal finden nach Angaben des Stadtsprechers drei bis vier Trauungen am Tag statt.

In Solingen sind die Beschränkungen schärfer. „Zur Trauung sind drei Personen zugelassen. Das Hochzeitspaar und der Standesbeamte“, teilt Stefanie Mergehenn, Sprecherin der Stadt Solingen, auf Anfrage mit. Die Trauzeugen müssen draußen bleiben. „Wir legen den Paaren aber eine Verschiebung nahe.“ Im Frühling geben sich nach Auskunft der Stadt durchschnittlich 20 Paare pro Woche in Solingen das Ja-Wort.

In Remscheid finden vorerst gar keine Trauungen statt. Die Ämter und das Standesamt sind demnach nur noch stark eingeschränkt zugänglich: „Alle bereits vereinbarten Termine werden bis auf Weiteres abgesagt“, heißt es auf der städtischen Homepage. Das NRW-Gesundheitsministerium hatte sich bis zum Abend zur Regelung von Hochzeiten noch nicht geäußert.