Die Gesamtschule Barmen und das Berufskolleg Elberfeld hat es besonders hart getroffen Wasserschäden von 3,7 Millionen Euro an Schulen
Den größten Schaden hat die Gesamtschule Barmen davongetragen: Das Hochwasser floss in Turnhalle und Untergeschoss und zerstörte auch die Lüftungssteuerung. Damit ist Kochen in der Mensaküche nicht möglich.
Insgesamt sind sieben Schulen stärker und vier leicht vom Hochwasser betroffen. Die Kosten für die Reparaturen schätzt das Gebäudemanagement auf 3,7 Millionen Euro. Alle Schulen werden aber nach den Sommerferien ihren Betrieb aufnehmen können.
In der Gesamtschule Barmen werden einige Werkräume nicht nutzbar sein, dieser Unterricht wird in die Klassenräume verlegt werden. In den naturwissenschaftlichen Räumen ist zwar der Linoleumboden entfernt, damit der Estrich trocknen kann, aber der Boden ist betretbar.
„Die Stadt hat zum Glück schnell reagiert“, freut sich Schulleiterin Bettina Kubanek-Meis. Direkt nach dem Hochwasser sei der Boden entfernt worden, um Schimmel zu verhindern.
Nutzbar bleibt auch die Turnhalle, obwohl sie überschwemmt war. „Wir versuchen, den Boden zu trocknen“, erklärt Susanne Thiel vom Gebäudemanagement. Der Boden sei erst 2018 nach dem Starkregen erneuert worden und zwar aus Vollholz und nicht Pressspan. „Das scheint sich jetzt positiv auszuwirken.“
Dauern wird der Ersatz der Lüftungstechnik – „bis Ende des Jahres“, schätzt Susanne Thiel. Bettina Kubanek-Meis sagt, es werde „mit Hochdruck“ daran gearbeitet, eine Lösung für das Mittagessen zu finden. Für die Kitas, die sonst von der Gesamtschule Barmen mit Mittagessen versorgt werden, kocht jetzt die Gesamtschule Kruppstraße. Und sie hofften, bis zum Unterrichtsbeginn einen „Food-Truck“ - eine fahrbare Küche - zu bekommen, die dann vom Schulhof aus die Schülerinnen und Schüler versorgt.
In der nächsten Woche werden Lehrkräfte die Möbel etwa aus der Schulküche und dem Technikraum ausräumen, die sich mit Wasser vollgesogen haben.
Beim ersten Anblick des unterschenkelhohen Wassers auf den Höfen habe sie „Vollkatastrophe“ gedacht, erzählt die Schulleiterin. Inzwischen aber denke sie: „Es sind nur Materialschäden, das kann alles ersetzt werden.“
Ebenfalls größere Schäden hat das Berufskolleg Elberfeld an der Bundesallee. „Das Untergeschoss war komplett geflutet“, berichtet Susanne Thiel. Weil dort die Technikzentrale des Kollegs liegt, gibt es dort derzeit keinen Strom mehr, funktioniert unter anderem die Brandmeldeanlage nicht. Somit ist das Gebäude vorerst nicht nutzbar. „Wir arbeiten daran, bis Ende nächster Woche ein Provisorium einzurichten.“ Ein Notstromaggregat soll dann Energie liefern. Überschwemmt waren auch die Computer- und Lagerräume im Untergeschoss des Kollegs, was Computer und Möbel zerstört hat.
Auch andere Schulen
hatten Wasser im Keller
Wasser im Keller hatten auch die Grundschulen am Mirker Bach, an der Sillerstraße und der Siegelbergstraße, ebenso das Berufskolleg Werther Brücke und das Berufskolleg am Haspel. Dort hatte auch der Starkregen 2018 erst den Keller überschwemmt und die damals laufende Sanierung zurückgeworfen.
Kleinere Schäden gibt es in der Grundschule an der Ferdinand-Lassalle-Straße und der Erich-Fried-Gesamtschule in Ronsdorf, an der Sankt-Antonius-Grundschule in Barmen und der Pina-Bausch-Gesamtschule in Vohwinkel. Hier hätten jeweils innenliegende Regenfallrohre die Wassermengen nicht bewältigen können, berichtet Susanne Thiel. Da müssten die betroffenen Stellen an Wänden und Böden freigelegt und getrocknet werden.
Auch in der künftigen siebten Gesamtschule, dem ehemaligen Art-Hotel an der Bockmühle, stand das Wasser 1,50 Meter hoch im Souterrain. „Aber da wir das Gebäude ohnehin auf links drehen werden, bedeutet das keinen größeren Schaden“, sagt Susanne Thiel. Es musste lediglich das Wasser entfernt werden.
Verschont blieb die Sankt-Laurentius-Hauptschule am Robert-Daum-Platz. „Es fehlten nur Zentimeter, dann wäre das Wasser in die Fenster gelaufen“. Als Vorteil habe sich erwiesen, dass die Turnhalle dort aufgeständert sei.
Im Vergleich zu anderen Städten sei Wuppertal glimpflich davongekommen, sagt Susanne Thiel. „Wir haben Glück, dass wir nicht so viele Schulen auf der Talsohle haben.“