Ratinger Kritik Ratinger kritisiert weiten Weg nach Erkrath
Ratingen/Erkrath. · Die Fahrt nach Erkrath-Hochdahl koste viel Zeit und Energie, so die Kritik in einem Schreiben.
(kle) Die Debatte über ein neues zusätzliches Corona-Impfzentrum für den Kreis Mettmann in Ratingen geht weiter. Im Mittelpunkt steht aktuell die Frage, ob der bereits bestehende, aber zurzeit nur als Logistik-Zentrum fungierende Impfstandort in Erkrath-Hochdahl für alle Bürger im Kreis gut erreichbar ist.
Siegfried Steinkühler aus Ratingen hat sich in einem offenen Brief an Landrat Thomas Hendele gewandt. Hinsichtlich der Erreichbarkeit sehe er von Ratingen aus nur die Möglichkeit, mit der S 6 bis Düsseldorf-Hauptbahnhof und von dort mit der S 8 nach Hochdahl zu fahren und dann rund zehn Minuten zu Fuß bis zum Timocom-Platz zu gehen, schreibt Steinkühler.
Sicherlich sei dies für ältere Mitbürger unzumutbar. Der Hinweis Hendeles auf den Autobahn-Anschluss sei sicherlich für Ratingen kontrapunktiv, da es bedeuten würde, von der völlig überlasteten A 3 bis zum Hildener Kreuz (in der nächsten Zeit eine Großbaustelle) kurz auf die A 46 und dann wieder zurück in nördlicher Richtung nach Hochdahl zu fahren. Ratingen als einwohnerstärkste Stadt im Kreis Mettmann sei leider nicht gut bedacht worden, da „es ja nicht nur um den geographischen Mittelpunkt, sondern, was viel wichtiger ist, um die Zuordnung der meisten Bürger geht“. Im Interesse vieler Bürger des Kreises sollte Hendele noch vor Beginn der eigentlichen Impfaktion eine bürgernahe Lösung finden, findet Steinkühler.
Hendele hatte auf Kritik von Bürgern reagiert, die argumentiert hatten, dass der Impfstandort Erkrath am Ende der Welt liege. „Es war die Vorgabe des Landes, in jedem Kreis und jeder kreisfreien Stadt jeweils ein Impfzentrum zu errichten. Wegen der Erreichbarkeit für alle Kreisbürger – ob sie nun in Langenfeld und Monheim oder Velbert und Heiligenhaus oder auch Ratingen wohnen – bevorzugte der Kreis einen möglichst in der Kreismitte gelegenen Standort“, sagte er. Weitere Gründe, die für Erkrath sprachen, waren die gute Ausstattung des Gebäudes, logistische und sicherheitstechnische Aspekte und auch die Verkehrsanbindung. Es gebe eine Bushaltestelle, der S-Bahnhof Hochdahl sei fußläufig erreichbar, und man habe einen nahegelegenen Autobahnanschluss. Von Ratingen-Mitte bis zum Impfzentrum in Erkrath-Hochdahl seien es mit dem Auto 15 Kilometer, „ich denke, damit liegt das Ende der Welt auch für Ratinger noch in vertretbarer Entfernung“.