Viersen Welche Gebühren steigen, welche nicht?

Viersen · Manche Gebühren sollen sich im kommenden Jahr um einen zweistelligen Prozentbetrag verteuern. Andere bleiben auf dem Niveau von 2024. Eine Übersicht.

Die Müllgebühren sollen im kommenden Jahr zweistellig steigen.

Foto: Dieter Staniek

Wenn an diesem Dienstag die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses zusammentreten, werden sie auch über zahlreiche Gebühren für das kommende Jahr entscheiden. Anders als Steuern sind Gebühren stets zweckgebunden – und sollten die Bürger mal mehr bezahlt haben, weil die Kosten niedriger ausfielen als kalkuliert, werden ihnen die zu viel bezahlten Gebühren innerhalb von drei Jahren zurückerstattet. Meistens, indem diese Gelder bei der Neukalkulation der Gebühren der Folgejahre mit einfließen. Um diese Gebühren gehts.


Wie entwickeln sich die Gebühren für Straßenreinigung und Winterwartung?

Zwar rechnet die Stadt Viersen im kommenden Jahr mit steigenden Gesamtkosten – 815.000 Euro gegenüber 803.000 Euro in 2024 –, dennoch soll der Gebührensatz von 1,80 Euro je Veranlagungsmeter im nächsten Jahr stabil bleiben. Möglich wird das, weil mehr als 63.000 Euro aus dem Sonderposten Gebührenausgleich einfließen. Das sind Gebühren, die die Bürger in den vergangenen Jahren zuviel gezahlt haben. Angesichts voraussichtlich steigender Kosten bei dem Unternehmerentgelt sowie den Deponiegebühren und Verwertungsentgelten und der schrittweisen Anhebung der CO2-Abgabe werden nach Einschätzung der Stadt Viersen in den nächsten Jahren nicht mehr ausreichend Überdeckungen aus den Vorjahren zur Verfügung stehen. Im Klartext: 2026 wirds wohl teurer.


Wie verändern sich die Müllgebühren?

Sie sollen steigen. Im vergangenen Jahr waren die Gebühren knapp eine Million Euro zu niedrig kalkuliert, das wird nun über die Gebühren ausgeglichen. Außerdem gibt es „spürbare Anpassungen“, so die Verwaltungslyrik, bei den Deponie- und Verwertungskosten. Leider nicht nach unten. In Viersen haben die Müllgebühren drei Bestandteile: die Behältergebühren, die Entleerungsgebühren und die Entsorgergebühren. Die Behältergebühren sollen nur leicht steigen. Für die graue 60-Liter-Tonne von aktuell 6,34 auf 6,41 Euro. Für die 120-Liter-Tonne von aktuell 12,69 auf 12,83 Euro. Für die 240-Liter-Tonne von aktuell 25,37 auf 25,66 Euro. Und für die 1100-Liter-Container von aktuell 116,30 auf 117,59 Euro. Deutlich stärker steigen die Entleerungsgebühren. 96 Cent kostet das aktuell für jede Tonne, 2025 soll der Betrag um ein Drittel steigen, auf 1,28 Euro. Die 1100-Liter-Container sollen künftig für 47,30 statt 35,20 Euro geleert werden. Und auch der dritte Posten wird teurer. Die Entsorgungsgebühr steigt um gut 34 Prozent. So steigt die Gebühr pro Entleerung von aktuell 1,92 auf 2,58 Euro bei der 60-Liter-Tonne. Bei der 120-Liter-Tonne sollen es künftig 5,16 Euro statt 3,84 Euro sein. Beim 240-Liter-Behälter sollen es 10,32 Euro werden – aktuell liegt der Betrag bei 7,68 Euro. Und die Entsorgungsgebühr beim 1100-Liter-Container steigt von derzeit 35,20 Euro auf 47,30 Euro. Eine tröstliche Nachricht gibt es aber auch: Der Abfallsack ist auch im kommenden Jahr für den alten Preis aus 2024 zu haben. 4,50 Euro kostet er.


Wie entwickeln sich die Abwassergebühren?

Zwar sind noch rund 200.000 Euro Gebührengelder aus den Vorjahren übrig, die reichen aber nicht aus, um die Abwassergebühren im kommenden Jahr stabil zu halten. Auch beim Schmutzwasser ist die Gebührensteigerung happig: Um 8,6 Prozent steigen die Gebühren. Für 1000 Liter sind künftig 5,57 Euro fällig, bislang sind es 5,13 Euro. Dies gilt für alle Grundstücke, die an die öffentliche Abwasseranlage als Kanal angeschlossen sind. Wer das Schmutzwasser in eine abflusslose Grube leitet, kann sich freuen: Dort sinkt die Gebühr um 8,3 Prozent auf 9,09 Euro je 1000 Liter. Auch die Niederschlagswassergebühren ziehen an. Sie sollen in 2025 um 5,7 Prozent steigen. Macht für 1000 Liter 2,23 Euro statt bislang 2,11 Euro. Die weiteren Aussichten sind ebenfalls wenig erbaulich: „In den nächsten Jahren werden voraussichtlich weitere nennenswerte Erhöhungen der Gebührensätze von jährlich fünf bis zehn Prozent erforderlich sein“, teilt die Stadtverwaltung mit.