Kirchlicher Reformprozess Kardinal Woelki entsendet homophoben Priesterausbilder zur Aufarbeitung des Missbrauchskandals
Köln · Im Rahmen des Reformbestrebens der katholischen Kirche soll auch der Missbrauchskandal aufgearbeitet werden. Kardinal Woelki schlägt ausgerechnet Pater Christen als Experte vor, der als homophob in die Kritik geraten war.
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki will seinen wegen schwulenfeindlicher Äußerungen in der Kritik stehenden Chef-Priesterausbilder einem Medienbericht zufolge als Experten am synodalen Weg zur Aufarbeitung des Missbrauchskandals in der Kirche entsenden. Pater Romano Christen stehe auf einer Liste mit Personalvorschlägen für den kirchlichen Reformprozess, berichtete der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montagsausgabe).
Pater Christen bezeichnete Homosexualität in einem Vortrag vor Priesteramtskandidaten zu Jahresbeginn als therapierbare "psychologische (Fehl-)Entwicklung", wie kürzlich bekannt geworden war. Kardinal Woelki distanzierte sich von den Äußerungen, beließ den Direktor des Collegium Albertinum aber im Amt.
Die katholische Kirche will mit dem so genannten synodalen Weg versuchen, durch den Missbrauchsskandal zerstörtes Vertrauen wieder aufzubauen. Auch Woelki hatte diesem Weg zugestimmt - dem Bericht zufolge will er den Prozess mit Personalvorschlägen aber beeinflussen.