Verkehrschaos durch Berufspendler und Kurzurlauber? Wuppertal, Düsseldorf und Co. - Wo und wann Staus um Fronleichnam in NRW drohen
Am Donnerstag ist Fronleichnam. Mit dem Brückentag bietet sich das verlängerte Wochenende als willkommener Kurzurlaub für viele Menschen an. Das bedeutet auch wieder mehr Stau, warnt der ADAC.
Der ADAC in NRW sieht rund um Fronleichnam wieder ein erhöhtes Staupotenzial auf den Autobahnen in Nordrhein-Westfalen. „Mit dem Brückentag lohnt sich ein Kurzurlaub mehr als zuletzt über Pfingsten. Gerade wer für die anstehenden Sommerferien Urlaub mit Kindern geplant hat, verzichtet mit Blick auf den Geldbeutel möglicherweise aber auf eine weitere Reise. Wir erwarten deshalb etwas weniger Staus als am Christi-Himmelfahrts-Wochenende“, sagt ADAC Verkehrsexperte Prof. Dr. Roman Suthold.
Die meisten Staus auf den Autobahnen prognostiziert der ADAC in NRW für Mittwochnachmittag. Dann sind wieder Berufspendler und Kurzurlauber gleichzeitig unterwegs. Zum Vergleich: Am Tag vor Christi Himmelfahrt steckten Autofahrer in Nordrhein-Westfalen zeitweise auf knapp 400 Kilometern in Stau und stockendem Verkehr fest. Insgesamt kam es zu 1.125 Staus mit einer Länge von 1.996 Kilometern und einer Dauer von fast 619 Stunden. „Wir raten dazu, erst am frühen Abend oder am Donnerstagmorgen loszufahren. Dann kommt man entspannter und mit weniger Zeitverlust ans Ziel“, empfiehlt ADAC Experte Suthold. Etwas mehr Geduld brauchen Reisende auch am Freitag und im Rückreiseverkehr am Sonntagnachmittag.
Bei den Staustrecken in NRW gibt es keine großen Veränderungen. Mit Verzögerungen müssen Kurzurlauber vor allem im Großraum Köln und im gesamten Ruhrgebiet rechnen. Das höchste Staupotenzial besteht auf den Strecken in Richtung deutsche Nord- und Ostseeküste sowie die Niederlande. Betroffen sind unter anderem:
A1 (Köln - Dortmund - Osnabrück)
A2 (Dortmund - Hannover)
A3 (Köln - Oberhausen - Emmerich - Arnheim)
A4 (Großraum Aachen/Kölner Ring)
A40 (Dortmund - Essen - Duisburg - Venlo)
A46 (Düsseldorf - Wuppertal)
Bei schönem Wetter kann es am Donnerstag, Samstag und Sonntag auch abseits der Autobahnen auf den Routen in die Naherholungsgebiete Verzögerungen durch Ausflügler geben - trotz 9-Euro-Ticket für den ÖPNV.
In NRW sind am Mittwoch, Donnerstag und Sonntag die ADAC Stauberater mit ihren Motorrädern wieder auf den Autobahnen unterwegs. Sie beruhigen genervte Urlauber, helfen bei der Routenplanung, erklären die Rettungsgasse und verteilen Getränke und Spielsachen für Kinder, um die Wartezeit erträglicher zu machen.
Dies sind deutschlandweit die Autobahnen mit dem größten Staupotenzial rund um Fronleichnam
- Fernstraßen zur Nord- und Ostsee
- Großräume Hamburg, Berlin, Köln, Frankfurt, Stuttgart, München
- A1 Köln - Dortmund - Bremen - Hamburg - Lübeck
- A2 Oberhausen - Dortmund - Hannover
- A3 Emmerich - Oberhausen - Köln - Frankfurt - Nürnberg - Passau
- A4 Kirchheimer Dreieck - Erfurt - Dresden
- A4 Köln - Aachen
- A5 Basel - Karlsruhe - Frankfurt - Hattenbacher Dreieck
- A6 Nürnberg - Heilbronn - Mannheim - Kaiserslautern
- A7 Füssen/Reutte - Würzburg - Kassel
- A7 Hamburg - Flensburg
- A8 Salzburg - München - Stuttgart - Karlsruhe
- A9 München - Nürnberg - Leipzig
- A10 Berliner Ring
- A40 Venlo - Duisburg - Essen - Dortmund
- A43 Wuppertal - Recklinghausen - Münster
- A46 Düsseldorf - Wuppertal
- A61 Mönchengladbach - Koblenz - Ludwigshafen
- A81 Singen - Stuttgart
- A93 Kufstein - Inntaldreieck
- A95 /B2 Garmisch-Partenkirchen - München
- A99 Autobahnring München
Urlaub über Fronleichnam im Ausland
Der verstärkte Reiseverkehr macht sich auch im benachbarten Ausland bemerkbar. Geduld braucht man vor allem auf den klassischen Urlaubsstrecken Brenner-, Inntal-, Tauern- und Rheintalautobahn sowie auf der Schweizer Gotthard-Route.
Aber auch auf den Fernstraßen von den kroatischen Küsten in Richtung Deutschland. Eine besondere Engstelle ist hier der Karawankentunnel. Das österreichische Bundesland Tirol sperrt von Freitag bis Sonntag entlang der Hauptverkehrsstrecken wichtige Stauausweichrouten in Richtung Deutschland. Auch bei der Einreise nach Deutschland sind an den bayerischen Übergängen Suben (A3), Walserberg (A8) und Kiefersfelden (A93) Wartezeiten möglich.
Wichtig ist das bilden einer Rettungsgasse
Sobald der Verkehr stockt, muss eine Rettungsgasse gebildet werden. Wer den linken Fahrstreifen befährt, weicht nach links aus, Autofahrer auf allen anderen Fahrstreifen fahren nach rechts. Ansonsten drohen hohe Bußgelder, Fahrverbote und Punkte in Flensburg.
Aktuelle Informationen über die Baustellensituation in NRW und ganz Deutschland finden Autofahrer unter auf der Seite des ADAC.
Eine detaillierte Stauvorschau mit Angaben zur genauen Tages- und Uhrzeit können Autofahrer über den ADAC Routenplaner (Button „Echtzeit-Verkehrslage“) abrufen. Mit dem Zeitregler lässt sich die geplante Abfahrtszeit einstellen. Per Zoom-Funktion auf der Karte erhält man die Verkehrsprognose für die gewünschte Fahrstrecke.