Wuppertal 1000 Menschen demonstrieren für Solidarität

Kundgebungen zum Tag der Arbeit in Elberfeld verlaufen störungsfrei. Maifest auf dem Laurentiusplatz bildet den Abschluss.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Etwa 1000 Menschen haben sich am Sonntag an der traditionellen 1.-Mai-Kundgebung in Wuppertal beteiligt. Man sei mit der Resonanz auf den Aufruf „sehr zufrieden“, sagte der Vorsitzende des Wuppertaler Stadtverbandes des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Guido Grüning. Die Teilnehmer waren in einem Demonstrationszug vom Unterbarmer Bahnhof zum Luisenviertel gezogen. Dort fand am Nachmittag das Maifest statt. Viele Wuppertaler Vereine waren mit Info- und Aktionsständen vertreten. Die Veranstaltungen verliefen nach Angaben der Polizei „störungsfrei“.

In diesem Jahr hatten die Veranstaltungen des DGB unter dem Motto „Zeit für mehr Solidarität“ gestanden. Landesweit hatten sich nach Angaben des Gewerkschaftsbundes 95 000 Menschen an insgesamt 76 Demonstrationen und Kundgebungen des DGB zum Tag der Arbeit beteiligt.

Als Redner auf dem Laurentiusplatz sprach auch Oberbürgermeister Andreas Mucke und äußerte sich zum Thema „soziale Gerechtigkeit“. DGB-Vertreter Grüning erinnerte daran, dass die betriebliche Mitbestimmung ein wichtiges Thema für die Unternehmen und Beschäftigten sei. Zudem mahnte er eine Reform der Rente an. Mit Blick auf die Flüchtlinge forderte der DGB-Vertreter Solidarität mit den Ankömmlingen. Der DGB spricht sich zudem gegen eine Aussetzung des Mindestlohns bei der Beschäftigung von Flüchtlingen aus.

Die Industriegewerkschaft (IG) Metall Wuppertal bekräftigte bei der Demo noch einmal ihre Forderung von fünf Prozent mehr Entgelt in der aktuellen Tarifrunde. Nach Ansicht der Gewerkschaft ist das Angebot der Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde unzureichend. Vorgeschlagen hatte die Arbeitgeberseite rückwirkend ab April Einkommensverbesserungen in zwei Stufen, die sich bei einer Laufzeit von 24 Monaten auf 2,1 Prozent summieren. Hinzu kommt eine Einmalzahlung von 0,3 Prozent über zwölf Monate.

Die IG Metall bekräftigte auf der Mai-Kundgebung ihre Streikbereitschaft. „Nie sind zu hohe Löhne für das Scheitern oder für Krisen eines Unternehmens verantwortlich gewesen, sondern fehlende Innovationen und Missmanagement vonseiten der Arbeitgeber“, sagte der zweite Bevollmächtigte der IG Metall Wuppertal, Ralf Hüttemann. Die Metall- und Elektroindustrie sei wirtschaftlich stabil und erziele Gewinne. Deshalb sei das letzte Angebot der Arbeitgeber „nicht verhandelbar“.