126 Eingangsklassen für die Grundschulen
3121 Kinder sind für das neue Schuljahr angemeldet. Das sind 273 mehr als vor zwei Jahren.
Wuppertal. 55 städtische Grundschulen gibt es in Wuppertal. 3358 Plätze stehen im künftigen ersten Schuljahr zur Verfügung, 3121 Kinder wurden bislang angemeldet. 2848 Schüler waren es 2015, 2924 im letzten Jahr. Damit können nach aktueller Prognose 126 Eingangsklassen gebildet werden.
In allen Schulen wurden die Klassengrößen heraufgesetzt, auch wenn nur einzelne deutliche höhere Anmeldezahlen verzeichnen. So können nun bis zu 29 Kinder gemeinsam unterrichtet werden. Es gibt aber auch Institutionen, in denen nur 17 Schüler in der Eingangsklasse sind.
Das ist der Fall an der Grundschule Haarhausen in Nächstebreck, die „Gemeinsames Lernen“ (GL) anbietet. Noch 2016 hatte sie mit 59 elf Anmeldungen mehr als die vorhandenen 48 Plätze. Dieses Jahr sieht es anders aus: 34 Kinder sind angemeldet, zwei Klassen wird es geben. Anders verhält es sich an der etwa zwei Kilometer entfernten Grundschule Haselrain: Dort sind 81 Kinder angemeldet, 12 mehr als im Vorjahr. Hier wird sich je eine Lehrerin um 27 Kinder kümmern.
Eine ähnliche Verschiebung ist in der Elberfelder Südstadt erkennbar: An der katholischen Angelo-Roncalli-Schule an der Reichsgrafenstraße 26 waren im Vorjahr 51 (2015: 47) neue Schüler angemeldet, dieses Jahr sind es 59. Dafür hat die benachbarte Schule Reichsgrafenstraße 36 (GL) offenbar an Beliebtheit eingebüßt: 67 statt 83 (2015: 89) Anmeldungen liegen vor. Die Sillerstraße (GL) hat statt 53 Anmeldungen 2015 und 42 im Jahr 2016 jetzt nur 26 und ist damit nun einzügig.
Vierzügig ist erstmals und als einzige in Wuppertal die Grundschule Liegnitzer Straße (GL) in Wichlinghausen. Sie könnte 100 Kinder aufnehmen, 82 sind angemeldet (+6 zu 2015). Die nicht weit entfernte Friedhofstraße (GL) wird statt 80 i-Dötzchen wie im August nur noch 59 haben (2015: 63).
Besonders hohe Zugewinne verzeichnen die Hainstraße mit 58 Anmeldungen (+22 seit 2015) und die Rottsieper Höhe (+25). Spitzenreiter bei den Interessenten sind die katholische St. Antonius-Schule (GL) in Barmen mit 100 potenziellen i-Dötzchen (+25 seit 2016) und die Schule Am Nützenberg (GL) mit 95.
Doch es gibt ein Problem: Es stehen lediglich 75 (Barmen) bzw. 81 Plätze zur Verfügung. Was passiert mit den überzähligen Schülern? „Jedes Kind hat Anspruch auf einen Schulplatz an der nächstgelegenen Grundschule. Ich habe noch nie gehört, dass ein Kind dort nicht berücksichtigt wurde“, gibt Schuldezernent Stefan Kühn Entwarnung. Die Schulleitungen müssten deshalb nun schauen, wer zum Einzugsgebiet gehöre und wer eben nicht. „Nur wenn an einer Schule Plätze frei sind, können dort andere Schüler berücksichtigt werden“, so Kühn. Über die vorliegenden Zahlen sei die Verwaltung nicht überrascht. Es habe viele Zuzüge gegeben.
Die freie Grundschulwahl, die es seit 2009 in NRW gibt, ist nach Ansicht von Helga Krüger von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) der Grund für die schwankenden Schülerzahlen. „Die Wiedereinführung von Schulbezirksgrenzen würde die Planbarkeit für die Grundschulstandorte verbessern, kurze Wege sichern und Schultourismus vermeiden“, sagt Helga Krüger.