25 Festnahmen bei 1. Mai-Demo

Autonome und Polizisten lieferten sich Katz-und-Maus-Spiel.

Foto: Andreas Fischer

Bei der autonomen Demonstration am 1. Mai am Platz der Republik in der Nordstadt kam es nach Angaben der Polizei zu 25 vorläufigen Festnahmen. Gegen die Festgenommenen bestehe der Anfangsverdacht wegen tätlichen Angriffs gegen die Polizeibeamten, so Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert. Im Falle einer Verurteilung drohen den Festgenommenen Freiheitsstrafen von drei Monaten bis fünf Jahren.

Festgenommen wurden die Demonstranten, nachdem sie versucht hatten, eine Polizeisperre an der Hagenauer Straße zu durchbrechen.

Die Versammlung startete gegen 14.15 Uhr am Dienstag, nachdem die Polizei per Durchsage aufgerufen hatte, dass sich ein Versammlungsleiter melden müsse, weil ohne den kein Demonstrationszug zum Schusterplatz möglich wäre. Die laut Polizeiangaben rund 200 Demonstranten versuchten dennoch, loszuziehen. Die Polizei sperrte die vom Platz führenden Straßen, die Demo zog im Kreis um den Platz, die Polizisten hinterher, bis es eben zu dem Durchbruchsversuch an der Hagenauer Straße kam. Die Polizei setzte Pfefferspray und Schlagstöcke ein. Laut Polizeisprecher Stefan Weiand sei dies das „letzte Mittel“, um die Maßnahme - das Verbot des Zuges — durchzusetzen. Daraufhin wurden die Demonstranten vorübergehend eingekesselt.

Linken-Politiker Bernhard Sander und Cemal Agir sagten beide, sie hätten keinen Anlass für das Vorgehen der Polizei gesehen. Aus ihrer Sicht hätte die Polizei die Demonstranten auch ohne Anmeldung und Versammlungsleiter ziehen lassen sollen. „Dann wäre das nach einer Stunde vorbei gewesen“, so Agir. ecr