3500 Stimmen gegen das Gewerbegebiet

Der Bürgerverein Nächstebreck protestiert gegen Flächen auf der grünen Wiese.

Nächstebreck. Die Schar der Kritiker wächst. Immer mehr Bürger protestieren gegen das von der Stadt geplante neue Gewerbegebiet an der Nächstebrecker Straße, auch als „Ostfriedhof“ bekannt. Dort ist geplant, rund zehn Hektar landwirtschaftlich genutzter Flächen oberhalb der Nächstebrecker Straße für Gewerbeansiedlung zur Verfügung zu stellen.

Fast 3500 Unterschriften umfassen nach Auskunft Hermann Josef Richters nun die Listen, die in Nächstebrecker Geschäften ausliegen. „Ein wirklich eindrucksvolles Ergebnis“, sagt der Vorsitzende des Bürgervereins Nächstebreck. Er fordert, die Flächen auch vor dem Hintergrund des Landschaftsschutzes und des Erholungswertes für die Bewohner im Wuppertaler Osten aus der Gewerbeplanung herauszunehmen.

Die Stadt argumentiert mit der Schaffung von Arbeitsplätzen. Zentrale Ziele seien die Reduzierung der Arbeitslosigkeit und mehr Bevölkerungswachstum für Wuppertal, hatte Wirtschaftsförderer Rolf Volmerig beim Ortstermin in Nächstebreck betont. Daher sei die Ansiedlung von Gewerbe ein entscheidender Punkt. Natürlich würden vorrangig Brachen aktiviert, doch „es muss eben auch neue Flächen geben“. Zu den Vorteilen des Geländes an der Nächstebrecker Straße gehöre die Tatsache, dass es sich bereits im Besitz der Stadt befinde, dass keine neuen Verkehrswege eingerichtet werden müssten und dass es ausreichend Fläche biete, so Volmerig.

Großen Andrang hatte es bei der Protestveranstaltung im Gemeindesaal Hottenstein gegeben: Im Anschluss an diesen Abend mit lebhaften Diskussionen sei nochmals ein großer Schwung Unterschriften hinzugekommen, so Richter, der ankündigte, dass man überlege „eine Sammelklage einzulegen für den Fall, dass die Fläche nicht aus den Planungen herausgenommen wird“. Die Unterschriften-Listen liegen weiter in Nächstebrecker Geschäften aus.

Und: „Wir werden am kommenden Samstag von 10 Uhr bis etwas 16 Uhr am Nordbahntrassen-Übergang Linderhauser Straße mit einem Stand vertreten sein“, kündigt Richter an, „um weitere Unterschriften zu sammeln.“

Unterlagen zum Regionalplan-Entwurf, bei dem es eben auch um die Nächstebrecker Straße gehe, würden noch bis einschließlich 7. Oktober öffentlich im Rathaus ausliegen: Raum C 219, Eingang Große Flurstraße, 2. Etage. Zeiten: montags bis donnerstags von 9 bis 15 Uhr, freitags 9 bis 12 Uhr. Richter: „Dort kann sich jeder nochmals über die Absicht der Stadt informieren, das Landschafts-Schutzgebiet östlich der Nächstebrecker Straße zu zerstören und für Gewerbe zur Bebauung freizugeben.“

www.bv-nächstebreck.de