Statistik 362 400 Wuppertaler haben das neue Jahr begrüßt
Die Zahl der Einwohner steigt, obwohl die der Sterbefälle höher ist als die der Geburten. Auch mehr Fahrzeuge wurden angemeldet.
Mit 361 007 Bewohnern ist Wuppertal in das zurückliegende Jahr 2019 gestartet. Rund 362 400 Wuppertaler werden es nach einer vorläufigen Schätzung zum Beginn des Jahres 2020 sein. Laut Oliver Pfumfel, Leiter des Amtes für Statistik und Wahlen, hat es vor allem im letzten Quartal des Jahres einen deutlichen Zuwachs gegeben. Die letzten Tage des Jahres 2019 müssen aber noch ausgewertet werden.
Das bereits vorliegende Zahlenmaterial deckt sich mit den Beobachtungen, die jeder Bewohner der Stadt in den Fußgängerzonen, Geschäften, Bussen und Bahnen sowie im Straßenverkehr machen kann: Wuppertal wächst, wobei das Wachstum weiterhin vor allem auf der Zuwanderung aus dem EU-Ausland beruht. Noch immer ist die Zahl der Sterbefälle höher als die der Geburten, obwohl die Geburtenrate insgesamt gestiegen ist. Im dritten Quartal 2019 wurden 899 Geburten registriert
Es gibt mehr Frauen als Männer in der Stadt. Ende des dritten Quartals 2019 waren es 182 333 weibliche, dagegen „nur“ 179 023 männliche Bewohner. Zugelegt hat Wuppertal vor allem in den jüngeren Jahrgängen bis sechs Jahre (plus 1,4 Prozent), sechs bis sechzehn Jahre (plus 1 Prozent) und in der Altersgruppe der 25- bis unter 45-Jährigen (plus 1 Prozent).
Überraschend fällt die Bevölkerungsentwicklung in den einzelnen Stadtteilen (Stand, 3. Quartal 2019) aus. Die größten Zuwächse in diesem Quartal hatten Elberfeld-West (plus 134), Uellendahl-Katernberg (plus 108) und Ronsdorf (plus 100) zu verzeichnen. Hingegen verlieren Elberfeld (minus 79) und Cronenberg (minus 43) die meisten Bewohner. Wachstum ist eben nur dann möglich, wenn es den entsprechenden Wohnraum gibt. Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohngebäude ist leicht rückläufig, die für Wohnungen geht deutlich zurück. Trotz einer seit Jahren wachsenden Bevölkerung stagniert der Wohnungsbestand: 2016 waren es 198 201 Wohnungen, 2019 mit 198 587 Wohnungen nur unwesentlich mehr.
Die wachsende Zahl der Menschen in der Stadt macht sich insbesondere auf den Straßen Wuppertals bemerkbar. Im dritten Quartal waren 201 468 Kraftfahrzeuge in Wuppertal zugelassen. Damit wurde die „Schallmauer“ von 200 000 Fahrzeugen durchbrochen. Den Löwenanteil darunter machen die privat genutzten PKW aus. Wer also in Parkhäusern oder im eigenen Viertel einen zunehmenden Konkurrenzkampf um Parkplätze verspürt, der täuscht sich nicht in seiner Wahrnehmung. Auf 2,1 Einwohner entfällt jeweils je ein PKW - das ist eine Erklärung für die vielen Fahrten, bei denen jeweils nur der Fahrzeuglenker im Auto sitzt.
Zahl der gewerblichen Fahrzeughalter nahm ab
„Bei den PKW gab es im Beobachtungszeitraum der Jahre 2009 bis 2018 eine durchschnittliche jährliche Zunahme von rund 1700 bei den privaten Haltern. Bei den gewerblichen Haltern nahm die Anzahl der zugelassenen PKW hingegen um nahezu ein Viertel ab“, sagt Oliver Pfumfel. Unter den restlichen 25 Prozent nehmen die 16 682 Krafträder den größten Anteil ein. Auch bei den Motorrädern steigt die Zahl der angemeldeten Fahrzeuge - wenn auch wesentlich langsamer als bei den PKW. Die den Absatz von Autos bremsenden Effekte durch den Wandel zur E-Mobilität zeichnen sich in der Statistik noch nicht ab.
Im zurückliegenden Jahrzehnt hat sich ein statistischer Wert kaum verändert - und das ist ein Punkt, der die Probleme der Stadt Wuppertal deutlich macht. 48 923 Menschen lebten 2019 in sogenannten Bedarfsgemeinschaften - waren also, unabhängig davon, ob sie in Arbeit sind oder nicht, auf staatliche Hilfe angewiesen. Schon 2016 lag diese Zahl mit 48 963 Personen auf diesem Niveau.
Trotz einer Phase von neun Jahren der Hochkonjunktur, in der die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten gestiegen ist, hat der Aufschwung jeden siebten Bewohner der Stadt nicht erreicht. Rund 15 000 Kinder in der Stadt sind über ihre Eltern auf staatliche Hilfe angewiesen - auch dieser negative Wert ist seit Jahren stabil. Entsprechend hoch sind die Ausgaben der Stadt für Sozialleistungen.
Eine Branche meldet Wachstum, von der das nicht zu erwarten war: Um knapp zwölf Prozent ist die Zahl der Übernachtungen in Wuppertal gestiegen. Eine Reihe Hotels wurde eröffnet, was offensichtlich keine Fehlinvestition darstellt. Die mittlere Auslastung der Hotels liegt trotz wachsender Konkurrenz weiter bei 40 Prozent, mit steigender Tendenz.