483 katholische Kinder feiern bald ihre Erstkommunion

Der große Tag für die Neunjährigen findet meist am kommenden „Weißen Sonntag“ statt - manchmal auch später.

Foto: Stefan Fries

Für viele katholische Kinder in Wuppertal ist der kommende Sonntag, genannt „Weißer Sonntag“ ein besonderer Tag: Zum ersten Mal werden sie bei der Messe die Hostie zu sich nehmen und damit das Sakrament der Heiligen Kommunion empfangen — sie werden ein Stück mehr Mitglied der Kirche. „Die meisten sind schon ganz aufgeregt“, berichtet Daniela Löhr, Gemeindereferentin in St. Laurentius, über die 61 Kommunionkinder ihrer Gemeinde.

Seit den Herbstferien haben sich die Kinder darauf vorbereitet, haben viel über Jesus Christus, die Bibel und die Feier der Messe gelernt. Den Unterricht einmal in der Woche übernehmen Katecheten — ehrenamtliche Helfer. „Das sind oft Mütter“, berichtet Daniela Löhr, „aber wir haben auch viele Studenten“. Die jungen Menschen, die Theologie studieren, um später Grundschullehrer zu werden, sammelten gern Erfahrungen mit Kindern.

Darüber hinaus bietet die Gemeinde St. Laurentius auch drei Familientage für die Kinder und ihre Eltern an, bei denen auch die Eltern ihre Kenntnisse auffrischen können. Beim ersten Mal sei es um die Heilige Messe und ihre Bestandteile gegangen, dann um die Beichte und beim dritten Mal lernten die Kinder etwas über Ostern und die Passionszeit, die Eltern durften wählen. „Da ging es zum Beispiel darum, wie man mit den Kindern beten kann“, berichtet Daniela Löhr, Die Familientage seien für alle eine schöne Erfahrung, sie trügen auch dazu bei, dass die sich Familien der Kommunionkinder untereinander kennenlernen.

Zu St. Laurentius gehören vier Kirchen, in zweien davon wird am kommenden Sonntag gefeiert, in zweien am Sonntag darauf — so verteile sich der Andrang jeweils, erklärt Daniela Löhr: „Bei der Erstkommunionfeier ist es schon sehr voll.“

Auf die festliche Familienmesse, in der die Kinder das erste Mal zur Kommunion gehen, haben sich die Laurentius-Kinder gemeinsam vorbereitet. „Bei uns ist das Thema ,Jesus lädt Menschen zu sich ein“, erläutert Daniela Löhr. „Wir haben überlegt, wie das wohl war.“

Sie haben die Lieder für den Gottesdienst geübt und alle Abläufe. Gestern hatten zum Beispiel die Kinder von St. Marien ihre „Probe“. Dabei trugen sie auch schon ihre weißen Alben — schlichte wollweiße Gewänder mit Goldfäden, die über der eigenen Kleidung getragen wird. „Denn vor Gott sind wir alle gleich — egal wie viel Geld wir haben“, erklärt Daniela Löhr den Gedanken, der dahinter steckt.

Unter den Alben tragen die Jungen und Mädchen ihre festliche Kleidung, die Madchen in Weiß, die Jungen oft dunkle Anzüge, manche aber auch bunte Kleidung oder auch Jeans und Turnschuhe. Und bei Jungen mit afrikanischen Eltern hat sie erlebt, dass sie weiße Anzüge tragen. Das alles ist während der Messe unter den Alben versteckt.

Die Gemeinde Kirche hat Fotografen organisiert, die während der Messe Aufnahmen machen. „Wenn jede Tante und jeder Onkel Bilder machen würde, kämen wir nicht zur Ruhe“, sagt Daniela Löhr.

Nach der Messe gebe es in den Familien meist ein großes Essen, entweder zu Hause oder in einem Restaurant. Dann erhielten die Kinder auch ihre Geschenke. Diese können sie abends mitbringen, wenn noch eine Dankandacht stattfindet. Viele brächten dann religiöse Geschenke wie die Kette mit Kreuz mit. „Aber wir hatten auch schon ein Fahrrad und ein Meerschweinchen.“

Auch am Montag gibt es noch eine Dankandacht für die Kommunionkinder und ihre Familien. Häufig kämen dafür die Schulkameraden dazu: „Für die Kinder ist das toll“, sagt Daniela Löhr. Anschließend finde ein Frühstück aller Kinder und ihrer Familien statt. „Dabei werden oft Pläne zum Beispiel die Ferienfreizeit geschmiedet.“ Denn in der Vorbereitungszeit seien die Familien zusammengewachsen.