Wuppertal 500 Vermieter warten auf die Wasser-Rechnung von 2015

Besitzer und Hausverwalter können bis jetzt nicht abrechnen. Die Stadt will den EDV-Fehler demnächst beheben.

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Wuppertal. Ernst Ulrich Lohrmann ärgert sich. Er ist Wohnungseigentümer und Hausverwalter. Und er ist im Verzug mit dem Abrechnen der Nebenkosten. Denn die Stadt hat ihm bis heute nicht die Wasserabrechnung für das Jahr 2015 zugestellt.

Damit ist er kein Einzelfall. Christina Nickel, Verwaltungsleiterin der Abteilung Wasser und Abwasser bei der Stadt Wuppertal, sagt, es gebe noch etwa 500 solcher Fälle aus den Jahren 2015 und 2016. Es habe Schwierigkeiten mit den Abrechnungen gegeben, weil sich etwa die Eigentumsverhältnisse geändert hätten oder Wasseruhren ausgetauscht worden seien.

Für Josef Hermann Richter von Haus und Grund Wuppertal kann das keine Begründung sein. „Eigentümerwechsel oder den Austausch von Wasseruhren hat es immer gegeben. Das lasse ich nicht gelten.“ Als die Stadtwerke noch die Wasserabrechnungen in der Hand gehabt hätten, habe es das nicht gegeben.

Das Grundproblem ist ein anderes als diese Umstellungen. Seit die Stadt die Wassersparte von den Stadtwerken übernommen hat, hat sie mit Problemen zu kämpfen. Und das bekommen die Bürger zu spüren. Wenn Ende Januar knapp 124 000 Jahresbescheide für die Gebühren der Stadt herausgehen, können etwa 7000 Bürger schon davon ausgehen, dass sie später einen Änderungsbescheid bekommen werden. Der Gebührenbescheid wird dann mit dem eigentlichen Verbrauch des vergangenen Jahres verrechnet. Die Stadt schafft es nicht, die zuletzt abgelesenen Wasseruhren rechtzeitig in ihr System einzupflegen und einmal vollständig abzurechnen.

Christina Nickel räumt ein, dass die Stadt die Probleme mit den verschiedenen Systemen unterschätzt habe. „Die Stadtverwaltung hatte schon ein System für die Gebühren. Die Abrechnungen des Wasserverbrauchs müssen da eingepflegt werden. Das ist aufwendig“. Die Stadt arbeite daran, die Probleme zu beheben. Die 500 Eigentümer, die noch auf die Abrechnung von 2015 und 2016 warteten, sollen direkt nach den Änderungsbescheiden im Februar bedient werden, sagt sie. „Unsere Techniker arbeiten täglich daran. Wir wissen, dass das wichtig ist, gerade für die Vermieter.“

Für Hermann-Josef Richter von Haus und Grund, reicht das nicht. „Die Stadt hatte zweieinhalb Jahre Zeit, die Probleme zu erkennen und zu beheben.“ Das sei bis heute nicht geschehen. Er sieht sie als nicht in der Lage, den Wasserverbrauch korrekt abzurechnen. „Wenn man das nicht bis zum 31. Dezember eines Jahres vernünftig abrechnen kann, hat man das nicht im Griff“, sagt er. „Von den Vermietern verlangt man Korrektheit. Da sollte die Stadt mit gutem Beispiel vorangehen.“