Wuppertal Die neue Brücke kommt ab März

Vor den Osterferien sollen die Arbeiten an der Brändströmstraße losgehen. Die Stadt nutzt die Bahnsperrungen in den Ferien für die größten Arbeiten. Dauer: 18 Monate.

Foto: Anna Schwartz

Oberbarmen/Heckinghausen. Es könnte das Ende einer fast unendlichen Geschichte werden. Im März soll es weitergehen an der Brändströmstraße. Die marode Brücke kann dann endlich abgebaut werden und eine neue entstehen. Für viele Autofahrer bedeutet dies das Ende der Umwege.

Die Stadt nutzt die Sperrungen der Bahnstrecke in den Oster- und Herbstferien für die aufwendigsten Arbeiten. Laut Christian Schaffrinna vom städtischen Ressort Straßen und Verkehr sieht der Plan wie folgt aus: Nachdem bis Donnerstag, 2. Februar, alle Angebote eingegangen sein müssen, wird der Auftrag vergeben.

Schaffrinna hofft auf eine Vergabe noch im Februar. Dies vorausgesetzt, könnten die Arbeiten im März losgehen. Ab dann soll die Brücke für den Autoverkehr gesperrt werden — für die gesamte Bauzeit von maximal 18 Monaten. Für Fußgänger soll es eine Behelfsbrücke geben.

Geplant ist, dass vor den Osterferien die Betonwände und der Fahrbahnbelag abgetragen werden und Hubvorrichtungen erstellt werden — denn die Brücke muss wegen des Bahnverkehrs darunter um 60 Zentimeter angehoben werden.

Während der Osterferien soll dann die Brücke angehoben werden, um die Fahrleitungen der Bahn lösen zu können. Die baue dann eine provisorische Aufhängung für die Leitungen, um zwischen und nach den Ferien die Strecke nutzen zu können. Dann wird die Stahlbrücke abgetragen. „Sie wird mit mehreren Längsschnitten geteilt und per Mobilkran herausgehoben“, so Schaffrinna. Während der Zeit könne es auch zu Sperrungen für Fußgänger kommen — aus Sicherheitsgründen.

In den Sommerferien soll dann der Mittelpfeiler aus Stahlbeton hergestellt werden, der die bisherige Pfeilerreihe unter der Brücke ersetzt.

Anschließend — nach den Sommerferien — wird ein neuer Überbau hergestellt. Dieser muss ebenfalls in erhöhter Lage gebaut werden, um den notwendigen Abstand zu den Fahrleitungen der Bahn einzuhalten.

Schaffrinna dazu: „Es sind über 30 Stahlträger, die in erhöhter Lage zusammengefügt und betoniert werden.“ Er sagt, das Ganze könne nur nachts stattfinden, um die Fahrpausen der Bahn zu nutzen. Das Verlegen der Stahlträger soll etwa drei Wochen dauern. Das Betonieren der Fahrbahn dann noch einmal ein bis zwei Wochen.

Alles in allem ist eine maximale Bauzeit von 18 Monaten angegeben. Das stehe aber erst fest, wenn die Ausschreibung abgeschlossen sei, so das Presseamt der Stadt. Spätestens fertig soll die Brücke dann also im Herbst 2018 sein. Die Stadt geht von Gesamtkosten von 2 242 000 Euro aus.

Für Oberbarmens Bezirksbürgermeister Christoph Brüssermann (CDU) wird es „höchste Zeit“ für den Neubau. Er sagt, dass die Brücke schon vor Jahren hätte fertig sein können — wenn die Personaldecke im verantwortlichen Ressort nicht so dünn gewesen wäre. „Es lag nicht an den Mitarbeitern. Aber die waren eben beschäftigt mit Projekten wie dem Döppersberg.“ Erst durch eine Fremdfirma sei jetzt Schwung in die Sache gekommen, sagt er.

Martina Eckermann, sagt dagegen, dass der Einsatz externer Büros normal sei. Das Ressort sei mit vier bis sechs Mitarbeitern gar nicht in der Lage, alle Bauvorhaben selbst zu stemmen. Gerade in den letzten Jahren — Stichworte: Nordbahntrasse, Döppersberg und „Überhaupt: Brücken“ — sei es schlicht viel gewesen. Das Hauptproblem habe bei der Brücke an der Brändströmstraße aber woanders gelegen.

Bei den ursprünglichen Arbeiten an der Brücke war 2014 ein Bauarbeiter bei einem Unfall umgekommen. Danach wurden Mängel am Material festgestellt, die eine Sanierung der Brücke über die Bahnstrecke mindestens unwirtschaftlich gemacht hätten.

Im Dezember 2014 hat deshalb die Politik einen Neubau beschlossen. Da dies aber nur in den Fahrpausen der Bahn möglich ist, hat man bis jetzt keinen passenden Termin finden können, sagt die Stadt.