Corona in Wuppertal Ab Montag gibt es in Wuppertal die Ausgangssperre - und weitere Maßnahmen
Wuppertal · In Wuppertal soll es härtere Corona-Regeln geben - ab Montag. Dazu zählen unter anderem eine Ausgangssperre und ein kompletter Distanzunterricht.
Die Stadt Wuppertal will ab Montag, 19. April, härtere Corona-Regeln umsetzen. Dazu gehören eine Ausgangssperre von 21 bis 5 Uhr, die Schließung aller Einzelhandelsgeschäfte, der Museen und des Zoos sowie ein kompletter Distanzunterricht an den Schulen.
Gesundheitsdezernent Stefan Kühn gibt sich sehr besorgt: „Das war der Höhepunkt der zweiten Welle. Jetzt haben wir diese Zahlen und die dritte Welle läuft noch.“
Diese Regeln gelten ab Montag in Wuppertal
Ausgangssperre von 21 bis 5 Uhr: Neben der in Wuppertal bereits geltenden Beschränkung der privaten Kontakte (höchstens ein Haushalt mit einer weiteren Person, insgesamt höchstens fünf Menschen, Kinder bis 14 Jahre ausgenommen) ist die wesentliche neue Corona-Regel eine Ausgangssperre von abends 21 Uhr bis morgens 5 Uhr. In dieser Zeit darf man die eigene Wohnung oder das eigene Grundstück nicht mehr verlassen. Ausnahmen sind etwa gesundheitliche Notfälle bei Mensch und Tier oder dringende medizinische Behandlungen, Berufstätigkeit oder eine notwendige Betreuung anderer Menschen. Auch Hunde dürfen nach 21 Uhr noch ausgeführt werden.
Über die geltenden Corona-Regeln informieren voraussichtlich ab übernächster Woche sogenannte Wupper Scouts. Sie sind in den Innenstädten, auf der Nordbahntrasse, in Parks oder auf Spielplätzen im Einsatz und werden gelbe Kleidung tragen. Bei anhaltenden Regel-Verstößen alarmieren die Scouts die Einsatzleitstelle. Die ersten Schulungen laufen; Dienstkleidung und Technik sind bestellt.
Einkaufen und Freizeiteinrichtungen: Für Museen und den Grünen Zoo bedeutet die Notbremse die neuerliche Schließung. Auch die Geschäfte außerhalb des täglichen Bedarfs (Lebensmittel, Drogeriemärkte, Blumen- oder Buchläden, Tankstellen etc.) müssen wieder auf kontaktloses „Click & Collect“ umstellen. Auf den Sportanlagen ist weiterhin nur Individualsport mit einem Trainer, in Zweiergruppen oder gemeinsam mit Angehörigen des eigenen Hausstandes zulässig. Ausnahmen gibt es nur für Leistungssportler. Gaststätten dürfen weiterhin nur kontaktlos ausliefern oder Speisen durch die Gäste abholen lassen. Zwischen 21 und 5 Uhr ist nur die Auslieferung zulässig.
Friseure und Physiotherapie: Erlaubt sind weiterhin nur körpernahe Dienstleistungen, wenn sie medizinisch notwendig sind sowie Friseurbetrieb. Dabei müssen in der Regel FFP2-Masken oder Masken mit gleicher Schutzwirkung getragen werden. Wer zum Friseur will, muss ein höchstens 24 Stunden altes negatives Testergebnis vorweisen.
Öffentlicher Personennahverkehr: In Bus, Bahn und Taxi sind Masken mit FFP2-Niveau Pflicht. Möglichst soll nur die Hälfte der regulär zulässigen Passagiere mitfahren.
Schulen sind ab Montag weiter im Distanzunterricht, Kitas bleiben im eingeschränkten Betrieb: Wenn das Schulministerium der Wuppertaler Allgemeinverfügung zustimmt, bleiben die Schulen angesichts des Inzidenzwertes über 200 ab Montag mit Ausnahme der Abschlussklassen im Distanzunterricht. Notbetreuungen sind möglich. Für die Kitas bleibt es beim vom Land festgelegten eingeschränkten Regelbetrieb.
Impfungen: Die Stadt übernimmt die Taxi-Kosten zum Impfzentrum für über 70-Jährige in Grundsicherung: Im März hatte der Rat eine Übernahme der Taxikosten für Fahrten zum Impftermin für Bedürftige der Altersgruppe über 80 Jahre beschlossen, teilte die Stadt mit. Diese Regelung soll nun auch für die über 70-Jährigen gelten. Das Sozialamt wird dazu in einem einfachen Verfahren über 70-jährigen Beziehern von Grundsicherung oder Wohngeld mit einem Begleitschreiben vier Taxi-Scheine zuschicken, die sie für die Hin- und Rückfahrten zu den beiden Impfterminen den Taxifahrern als Berechtigungsnachweis für eine kostenlose Fahrt überreichen können.
Anlass für das harte Durchgreifen: Am Mittwoch hatte die Stadt eine Rekordzahl an Neuinfektionen zu vermelden - 222 innerhalb von 24 Stunden. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg über die 200er-Marke.