Abeler: Bekleidungsgeschäft ist ein Übergangsmieter
Nach dem Einzug des Modeladens in die ehemaligen Geschäftsräume des Juweliers gab es einen Aufschrei im Internet.
Zentrum. Wenn von den Sorgenkindern in der Elberfelder Innenstadt die Rede ist, kommt den meisten Wuppertalern sofort die Poststraße in den Sinn. Oftmals wird dabei der Zustand der Einkaufsstraße beklagt. Der Tenor: Zu unattraktiv, zu viele Billigläden. Entsprechend war der Aufschrei und die Empörung im Internet, als bekannt wurde, dass in den ehemaligen Geschäftsräumen des Juweliersgeschäfts Abeler ein Bekleidungsgeschäft für günstige Mode eingezogen sei.
Allerdings dürfte der Ärger (zunächst) unbegründet gewesen sein. Denn wie Juwelier Henrik Abeler gegenüber der WZ bestätigt, handelt es sich bei dem Bekleidungsgeschäft um einen „Interimsmieter“. Abeler weiter: „Wir befinden uns im Moment in den Planungen, wie das Geschäftshaus umgebaut werden soll.“ Konkretes könne er jedoch erst in sechs bis acht Wochen sagen. Das betrifft auch die Zukunft des markanten Glockenspiels, welches Abeler aber laut eigener Aussage zu erhalten versuchen will.
Die Lage in der Poststraße sowie in der gesamten Innenstadt beschäftigt jedoch nicht nur die Bürger, sondern auch die Immobilieneigentümer und Händler in der Elberfelder City. Aus diesem Grund wurde im vergangenen Jahr auch die Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) Poststraße/Alte Freiheit gegründet, die im Sommer ihre Arbeit aufnehmen soll. Das Ziel des Vereins ist es, die Attraktivität sowie die Aufenthaltsqualität auf der Poststraße zu erhöhen.
Am Werth in Barmen hatte eine solche ISG bereits Erfolg. Zu den geplanten Maßnahmen in Elberfeld zählen unter anderem, die Straßenausstattung etwa durch Bänke oder neue Laternen zu verbessern. Auch die Gebäudefassaden sollen eine Aufwertung erfahren.
Katrin Becker, Centermanagerin der City-Arkaden sowie Mitglied in der ISG, verspricht sich viel von den angestrebten Zielen. „Ich hoffe, dass sich durch die geplanten Maßnahmen die Rahmenbedingungen soweit verbessern, dass die Vermieter hochwertigere Mieter anlocken können. Ein Ziel ist, einen vernünftigen Mietermix aus mittlerem bis gehobenem Niveau zu schaffen.“
Sie empfinde den Ist-Zustand in der City nicht als ideal, aber in Ordnung. Schließlich gebe es auch positive Entwicklungen, wie zum Beispiel das Pieper-Gebäude oder die Entwicklung am Döppersberg. „Der ist ja nicht mehr mit früher zu vergleichen, als es noch eine unterirdische Verbindung gab. Die jetzige, offene Verbindung zwischen Innenstadt und Bahnhof ist natürlich attraktiver“, so Becker.
Ohnehin versprechen sich die Händler durch die Fertigstellung des Döppersbergs einen Impuls für die Innenstadt. Becker ist überzeugt, dass die City-Arkaden nicht die Grenze für potenzielle Kunden sind: „Kaufhof sowie P&C sind immer noch Magneten.“
Bezirksbürgermeister Hans Jürgen Vitenius (SPD) empfiehlt derweil, die Fertigstellung des Döppersbergs abzuwarten. „Dann kann man sehen, wie sich Publikumsströme entwickeln und wie man darauf entsprechend reagieren kann“, sagt er.