Abenteuer-Tour: Abiturient reitet durch die Wüste Gobi
Nervenkitzel: Der Wuppertaler Constantin Vogt (19) ist einer von acht Teilnehmern aus aller Welt, die den Abenteurer Mike Horn auf der Öko-Expedition begleiten dürfen.
Wuppertal. Wenn Constantin Vogt nach den Sommerferien in seine Jahrgangsstufe zurückkehrt, wird er seine Mitschüler in punkto Ferienerlebnisse locker in den Schatten stellen. Denn der 19 Jahre alte Schüler des Carl-Duisberg-Gymnasiums reist nicht etwa an die Nordsee, nach Spanien oder Amerika - er begleitet als einer von acht ausgewählten Jugendlichen aus aller Welt den Abenteurer Mike Horn auf seiner Expedition in die Wüste Gobi.
"Das ist eine einmalige Chance, die nicht viele Menschen bekommen", sagt der 19-Jährige begeistert. Ein Artikel in einem Fachmagazin hatte den Anstoß gegeben. Fasziniert davon, recherchierte Constantin Vogt im Internet und machte sich schlau über die Pangaea-Expedition und das Young Explorers Programm. "Es soll Jugendliche für die Natur sensibilisieren und zu Botschaftern für den Umwelt- und Artenschutz ausbilden", erzählt der nach eigener Aussage gute Schüler.
Für den sportbegeisterten Naturliebhaber genau das Richtige. Er bewarb sich - und wurde prompt eingeladen. Und zwar in die Schweiz, wo er in Chateau d’Oex an einem Auswahlcamp für die Tour teilnahm. Er traf dort auf 15 internationale Bewerber. In zehn Tagen wurden sie auf ihre sportliche, kommunikative, aber vor allem auf ihre Teamfähigkeit geprüft. Und natürlich auf die bevorstehende Expedition vorbereitet. "Bevor ich mich hier beworben habe, wusste ich nichts über die Mongolei", räumt Vogt ein. Das änderte sich. Ein Professor von der Münchener Uni hielt Vorträge zu den Besonderheiten der Kältewüste.
Nach einigen Prüfungen gehörte Constantin Vogt schließlich zu den acht Auserwählten. "Ich bin unglaublich glücklich darüber, diese Erfahrung machen zu können", sagt Vogt. Die Mongolei ist die sechste von insgesamt zwölf Etappen, die den in Südafrika geborenen Horn innerhalb von vier Jahren um den Globus führen. Auf jeder Etappe haben acht Jugendliche die Möglichkeit, den Umweltaktivisten und Extremsportler zu begleiten.
Ab dem 22.August wird der Wuppertaler zusammen mit fünf Mädchen und zwei Jungen im Alter zwischen 16 und 20 Jahren - sie kommen aus Argentinien, Südafrika, Australien, Singapur, Deutschland und der Schweiz - in 17 Tagen den mongolischen Teil der Wüste Gobi um die Felsformation Bajanzag erkunden.
Mit Hilfe von Expertenteams wird die Gruppe das komplexe Ökosystem erforschen und lokale Projekte - etwa zur Müllbeseitigung - unterstützen. Anhand von Bodenproben soll die Auswirkung der extremen Trockenheit untersucht werden.
Am meisten gespannt ist der 19-Jährige auf das Treffen mit Mike Horn. "Ein Mann, der sicher wahnsinnig viel und Spannendes zu erzählen hat." In drei Wochen beginnt das Abenteuer, "von dem ich später bestimmt noch lange erzählen werde". Bis dahin muss Constantin Vogt eigentlich nur noch eins - reiten lernen. "Wir werden ausschließlich per Pferd unterwegs sein", erzählt er. Und auf einem solchen saß er erstmals während des Vorbereitungscamps in der Schweiz.
Viel mehr weiß der sportliche Schüler, der nächstes Jahr sein Abitur macht, nicht über das, was auf ihn zukommt. "Ich freu mich nur, einen so entlegenen Teil der Welt zu sehen gleichzeitig dabei etwas für den Umweltschutz zu tun."