Abriss? Die Zukunft des Gaskessels ist ungewiss
Die Zeit des Industriedenkmals läuft ab — Idee für Folgenutzung fehlt.
Wuppertal. Der Gaskessel ist das Wahrzeichen Heckinghausens, doch seine Zukunft ist ungewiss. Da es noch keine zündende Idee für eine Folgenutzung des 66,65 Meter hohen Bauwerks gibt, wird das bisher Undenkbare von einigen Politiker nun ausgesprochen. „Entweder es gibt eine Perspektive oder es gibt keine. Und dann muss in letzter Konsequenz auch über den Abriss des Gaskessels nachgedacht werden“, sagt der SPD-Landtagsabgeordnete Dietmar Bell.
Das Förderprogramm Stadtumbau West biete in einem begrenzten Zeitraum die Möglichkeit, um Fördermittel für Heckinghausen zu erhalten, um den Abriss und die Sanierung des 8000 Quadratmeter großen mit Industriemüll verseuchten Grundstücks zu finanzieren. „Wir können nicht weitere 30 Jahre ohne Ergebnis über den Gaskessel diskutieren, denn das Förderprogramm läuft 2020 aus“, sagt Bell, der sich am gleichen Standort ein „generationenübergreifendes Wohnen“ vorstellen kann.
Besitzer des Gaskessels sind die Wuppertaler Stadtwerke, die etwa 5000 Euro pro Jahr für den Rostschutz aufbringen müssen, um das 1952 errichtete Industriedenkmal vor dem Verfall zu schützen.
Das meiste Geld werde in den Rostschutz der Außenhülle gesteckt, erklärte WSW-Sprecher Holger Stephan und verweist auf das Mitspracherecht der Denkmalschützer, die bei einem Abriss zunächst den schutz aufheben müssten.
„Seriöse Interessenten für eine Nutzung des Gaskessels hat es bisher leider nicht gegeben“, sagt Heckinghausens Bezirksbürgermeister Christoph Brüssermann, der weiterhin auf das Interesse eines Investor hofft. Der mögliche Abriss dürfe aber kein Tabuthema sein. Brüssermann wünscht sich eine Entscheidung noch in diesem Jahr.