Sonntag, 12. Mai Abwechslungsreiches Programm beim „Tag der Industriekultur“ in Wuppertal
Wuppertal · Geschichte pur entlang der Nordbahntrasse.
Am Sonntag, 12. Mai, ist wieder Tag der Industriekultur. Dabei können alle Interessierten den Spuren der Wuppertaler Industriegeschichte entlang der Nordbahntrasse auf den Grund gehen. Zwischen Viadukten, Bahnhöfen, Tunneln und Brücken präsentieren sich Baudenkmäler, Museen, Vereine und natürlich die 50 „Blauen Tafeln“, die Wuppertals Historie näherbringen.
Wer die Strecke von vorne in Angriff nehmen möchte, begibt sich zum Modellbauverein Wuppertal-Achse (Goethestraße 42), der an einer realistischen Rekonstruktion der Wuppertaler Talachse in den 1930er Jahren arbeitet. Der Bahnhof Varresbeck (Benrather Straße 42) liegt nicht weit entfernt und lädt zu einer Essenspause oder einer Besichtigung der Ausstellung über die Arbeit rund um den Bahnhof ein.
Beginnend vom Kalktrichterofen (zu Fuß über die Brücke „Am Eskesberg“ zu erreichen) werden um 11 Uhr und um 14 Uhr Rundgänge über den Eskesberg angeboten. Das Bandwebermuseum (Wiesenstraße 118) im Goldzack-Gebäude ist ein Ort voller Überraschungen und Geräusche, denn in der seinerzeit sehr modernen Fabrik wurden Gummibänder, Hosenträger und Miederbänder gewebt. Rechts neben dem Bandwebermuseum sind die Wiesenwerke. Dort soll das Band der Geschichte in die Zukunft weitergewebt werden mit der Frage: Wie kann aus der Vergangenheit heraus eine lebenswerte/lebendige Zukunft gemeinsam gestaltet werden?
Eine weitere Pausenmöglichkeit bietet Utopiastadt im denkmalgeschützten Bahnhof Mirke. Gebäudeführungen werden um 12.30 Uhr und 15 Uhr angeboten. Das Café Hutmacher (Mirker Straße 48) wird den Tag mit einem Konzert um 19 Uhr ausklingen lassen. Doch davor sei noch eine Fahrt mit der Draisine auf dem ehemaligen Werksgleis (Alter Bahnhof Wuppertal-Loh) empfohlen. Die Strecke ist 1,6 Kilometer lang und dauert mit Hin- und Rückfahrt circa 45 Minuten. Nachdem die Gleise persönlich befahren wurden, können sie in Miniatur im Modell-Eisenbahn-Club (Eschenstraße 81) bewundert werden. Der Bergische Geschichtsverein präsentiert 13 industrie- und sozialgeschichtliche Routen am Viadukt am Steinweg. In der Verteilungsstelle Kunst und Geschichte (Sedanstraße 86/88) befinden sich die Besuchter mitten in der Geschichte und lernen dort etwas über die genossenschaftliche Verkaufskultur der 1920er Jahre. Das ist auch in der ehemaligen Konsumgenossenschaft „Vorwärts“ (Münzstraße 51/53) der Fall, wo eine Ausstellung über die Großbäckerei, Wohnhäuser, ein Gefangenenlager und weitere Zwecke des Hauses berichtet.
Dass Wichlinghausen ein Zentrum der Bandweberei war, beweist der Shed des Bandwebers Ernest Sohn (Nornenstraße 11) insbesondere in den Führungen um 11 Uhr und 15 Uhr. Eine umfangreiche Sammlung historischer elektrischer Geräte lässt sich im WSW-Umspannwerk (Wichlinghauser Straße 32) bewundern. Der Bob-Campus (Max-Planck-Straße 19) etablierte sich von einer Textilfabrik als Impulsgeber für Oberbarmen. An diesem Beispiel lässt sich die Umnutzung des Industriedenkmals erkennen. Hoch hinaus geht es zum Gaskessel (Mohrenstraße 3). Es ist das höchste öffentlich zugängliche Gebäude der Stadt und zeigt momentan eine Ausstellung über den Bau des Gaskessels und eine Projektionsshow über Leonardo Da Vinci.
Die Öffnungszeiten sind entweder Im Internet zu finden oder dem Programmheft zu entnehmen. Dort stehen auch weitere Veranstaltungen wie Führungen oder Besichtigungen.