Meinung WZ-Kommentar zur Kirche Hottenstein: An der Kirche wird nicht gesägt

Wuppertal · Die Konflikte mit der Unteren Denkmalbehörde sind offensichtlich vorerst gelöst. Notwendige Sanierungen innerhalb des denkmalgeschützten Gebäudes können in Kürze umgesetzt werden.

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Foto: Anna Schwartz/ANNA SCHWARTZ

Doch die Kirche Hottenstein hat größere Herausforderungen zu meistern als eine Sanitäranlage zu erneuern oder Fenster abzudichten. Mit dem Hottenstein ist der Fels gemeint, auf dem sich die Schule befindet. Doch auch die Kirche selbst war schon immer ein Fels des Quartiers. Seit über 140 Jahren. Sie ist Heimat, Teil der Biografie, Glaubens- und Rückzugsort, der Kirchenraum strahlt Wärme und Geborgenheit aus. Auch wenn die Zahl der Gottesdienstbesucher abgenommen hat, ist die Kirche nach wie vor Treffpunkt, auch für Veranstaltungen, die unabhängig von der Religion Rituale für die Teilnehmer schaffen. Die Leitung der Gemeinde, der Förderverein und die Gemeindemitglieder, für die das Haus an der Wittener Straße eine Bedeutung hat, sind sich einig: An der Kirche wird nicht gesägt, formuliert es Pfarrer Jörg Wieder. Soll heißen: Die Kirche selbst wird bestehen bleiben, nicht nur, weil sie unter Denkmalschutz steht. Auf Paragrafen kann man sich nicht so sehr verlassen wie auf die emotionale Kraft, mit der sich Hottenstein für sein Gotteshaus einsetzt. Die gerahmten Bilder in den Räumen bilden die Geschichte ab. Und es ist nicht nur die Geschichte eines Ortes, sondern seiner Menschen. Das darf nicht verlorengehen.