Acht Kapitel Wuppertaler Stadtgeschichte

Volker Dette hat teils unveröffentlichte Aufnahmen zusammengetragen.

Foto: Anna Schwartz

Wuppertal. Rund ein Jahr hat Autor Thorsten Dette historische, bisher unveröffentlichte Schwarz-Weiss-Fotos aus dem Stadtarchiv ausgewählt und bearbeitet, an den Texten gefeilt, bis das vom Düsseldorfer Droste-Verlag heraus gegebene Buch „Wuppertal - so wie es war“ fertig wurde. Der 176 Seiten starke Band mit rund 300 Bildern ist in einer Auflage von 3000 Stück zum Preis von 29,99 Euro erschienen und wurde gestern Mittag in der Cafeteria des Historischen Zentrums vorgestellt.

„Dem Autor ist ein großer Wurf gelungen“, zeigte sich Kultur-Dezernent Matthias Nocke angetan von dem Werk, das die Jahrzehnte von 1870 bis 1980 Revue passieren lässt und prophezeite Büchern dieses Genres eine Renaissance. Vor allem für Nachgeborene, Kinder und Jugendliche, die mit Kenntnis der Vergangenheit die Gegenwart, aber auch historische Zusammenhänge besser zu verstehen lernen.

Thorsten Dette hat sein opulentes Werk in acht Kapital aufgeteilt und auch der Zeit vor dem Zusammenschluss der wohlhabenden Großstädte Elberfeld und Barmen zu Wuppertal 1929 viel Platz gewidmet, schwelgt in Bildern der damals weltbekannten Hofaue, von der Einweihung des Gerechtigkeitsbrunnens, der monumentalen Bergisch-Märkischen Bank oder dem Marktplatz zu Ronsdorf mit seinem protzigen Zweikaiser-Denkmal oder dem Kuhnsgässchen im alten Island. Zeigt Fotos von der Mobilmachung anlässlich des 1. Weltkrieges oder der Novemberrevolution 1918 auf dem Neumarkt in Elberfeld.

Natürlich wird auch der unrühmlichen Nazizeit, dem Boykott jüdischer Geschäfte, den Aufmärschen der Hitlerjugend, den Kriegszerstörungen und den Bombennächten Platz gewidmet. Der Wiederaufbau, Bauwerke und Wahrzeichen, Türme, Barmer Bergbahn, die vielen Treppen, das Elberfelder Armendenkmal, alles ist - von geschliffenen Texten begleitet - im Bild festgehalten. So wie auch Schwebebahn und Verkehr, Handel, Gewerbe und Industrie, Gesellschaft und Kultur mit bedeutenden Kulturschaffenden im Wuppertal. Sport, Gesundheit und Bildung. Das Hinschauen lohnt, gibt es doch längst Vergessenes, Imposantes und Schmerzliches zu sehen.