„Advertising Worldpeace“ Adnan Mike Taha startet in Wuppertal Projekt für den Weltfrieden

Wuppertal · Die Veranstaltung auf dem Laurentiusplatz soll nur der erste Schritt sein.

Adnan Mike Taha (r.) stellte auf dem Laurentiusplatz sein Projekt „Advertising Worldpeace“ vor.

Foto: Andreas Fischer

Es beginnt klein, mit zwei Teilnehmerinnen, doch Adnan Mike Taha (43) bleibt positiv. Mit „Schön, dass ihr da seid“ beginnt der freie Künstler seine Ansprache, in der er seine Idee erklärt. Sein Optimismus wird belohnt, denn am Ende versammeln sich rund ein Dutzend Menschen auf dem Laurentiusplatz, die seiner mit viel Engagement vorgetragenen Idee etwas abgewinnen können: einer Initiative für den Weltfrieden.

„Advertising Worldpeace“ (Werbung für den Weltfrieden) nennt er sein Projekt, zu dem er sich vor wenigen Wochen entschlossen hat. Beschäftigt habe ihn das Thema Frieden schon sein ganzes Leben lang, erzählt er. Lange habe er Schauspiel und Regie als Vehikel dafür gesehen, inzwischen will er die Menschen anders erreichen: „Ich habe mich entschieden, meine Energie in ein Gesamtprojekt aus Kunst, Kultur und Völkerverständigung zu stecken.“

Die Versammlung auf dem Laurentiusplatz ist der erste Schritt dazu. Werbung habe er bewusst nur im Bekanntenkreis gemacht – und die WZ informiert. Zwei weitere, dann größere Veranstaltungen sollen noch folgen, bevor er im November nach Kolumbien fliegt. Dort will er sich auf die Suche nach dem Grab des Freiheitskämpfers Camilo Torres machen, einen Dokumentationsfilm über diese Suche drehen, dabei aktive und ehemalige Freiheitskämpfer kennenlernen, mit ihnen tanzen, singen, essen. Gleiches plant er mit Freiheitskämpfern der Zapatistischen Armee in Mexiko, die er interviewen will. Und dabei immer wieder die Frage nach Frieden stellen.

Botschaften per Kamera

Er ist überzeugt: „Eigentlich wollen alle Frieden.“ Das Bewusstsein dafür will er verbreiten. Und dafür möglichst viele Menschen filmen, die diese Botschaft in seine Kamera sagen. Die Filme will er über Soziale Medien verbreiten. Er will versuchen, Friedensinitiativen weiter zu vernetzen. Dabei ist ihm wichtig, weitere politische Meinungen beiseite zu lassen, sich auf das Thema Frieden zu fokussieren. Und auch wenn er den Kontakt zu Freiheitskämpfern suchen will, kommt für ihn Gewalt nicht in Frage: „Den Frieden dürfen wir nicht mit Gewalt gewinnen.“

Einige Teilnehmer auf dem Laurentiusplatz nutzen die Gelegenheit und sprechen in seine Videokamera: „Ich will Weltfrieden“, „Ich will Frieden“ oder auch „Ich will Frieden für alle Lebewesen auf der ganzen Welt.“ Wie von Adnan Mike Taha gewünscht nutzen einige auch andere Sprachen: Russisch, Serbisch und Lateinisch. Als Saxofonspieler Ernö Horvath dazustößt, der gerade etwas Straßenmusik auf dem Platz verbreitet, singen sie gemeinsam.

Katharina Zahn (38) unterstützt Andnan Mike Tahas Idee: „Ich bin überzeugt, dass man in den Dialog gehen muss“, erklärt sie. „Man muss sich gegenseitig respektieren und auch andere Meinungen anerkennen.“ Dalibor Relic (53) ist dabei, „weil ich das als wertvoller empfinde, als in der Sonne zu sitzen“. Engagement für den Frieden zu zeigen, ist auch zwei Teilnehmern, 35 und 60 Jahr alt, wichtig.

Sabine Erbler (50) findet: „Es muss wieder mehr ins Bewusstsein, dass mehr für den Frieden getan werden muss.“ Sorgen macht sie sich wegen des Einsatzes deutscher Waffen im Ukrainekrieg: „Ich glaube, dass die Eskalationsspirale immer weitergedreht wird, dass unsere Sicherheit gefährdet ist.“ Auch Christine Jentzsch (57) treibt vor allem der Ukrainekrieg um und die damit verbundene Aufrüstung in Deutschland. Sie vermisst einen „Aufschrei der Bevölkerung“: „Ist der mühsame Prozess der Abrüstung vergessen?“ Sinnvoll findet Michael Priore (49) den Ansatz von Adnan Mike Taha: „Dass er nicht auf unterschiedliche Meinungen eingehen, sondern positiv und konstruktiv an dem einen Thema arbeiten will.“

Adnan Mike Taha ist derweil dankbar für weitere Ideen und auch Unterstützung. Die nächsten zwei bis drei Jahre will er seinem Projekt „Advertising Worldpeace“ widmen, nach Lateinamerika vielleicht auch Afrika und Asien einbeziehen. Er nutzt zunächst Erspartes, hofft aber auf Geld durch Förderungen etwa für sein Filmprojekt und Crowdfunding. Kontakt demnächst in den Sozialen Medien und per Mail an