Kultur Alina Kaps macht ein Freiwilliges Soziales Jahr im Bereich Kultur am Schauspiel Wuppertal

Wuppertal · „Wuppertal war von Anfang an meine erste Wahl“

Erlebt das Theatergeschehen nun nicht nur aus dem Zuschauerraum heraus, sondern auch hinter den Kulissen: Alina Kaps.

Foto: ANNA SCHWARTZ

Alina Kaps absolviert ein Freiwilliges Soziales Jahr im Bereich Kultur (FSJK) beim Wuppertaler Schauspiel. Im Frühjahr 2024 machte sie ihr Abitur, danach wünschte sie sich einen „Neustart“. Sie wollte selbstständig werden, auf eigenen Füßen stehen und vor allem erfahren, wie es hinter den Kulissen eines Schauspielhauses aussieht.

Nach einer Aufführung im Tal von der Stadt begeistert

„Das FSJK ist eine schöne Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu sammeln und ins Theatergeschehen „hineinzuschnuppern“, sagt die 18-Jährige. Zur Spielzeit 2024/25 begann sie das FSJK an den Wuppertaler Bühnen in der Sparte Schauspiel und arbeitet seitdem in den Bereichen Theaterpädagogik und Marketing. Alina Kaps kommt aus Ostinghausen, einem Ortsteil von Bad Sassendorf nahe Soest. „Wuppertal war von Anfang an meine erste Wahl. Deshalb habe ich mich hier beworben und bin sehr froh, dass es mit der Stelle geklappt hat“, sagt sie. Das Opernhaus, in dem auch große Schauspielproduktionen stattfinden, und das Theater am Engelsgarten findet sie „wunderschön“. Vor etwa zwei Jahren sah sie hier das Stück „Ex. Mögen die Mitspieler platzen“ – eine rasante Komödie voll von schwarzem Humor, bei dem das Ensemble alle Register zog. Seitdem zieht es sie ans Schauspiel nach Wuppertal.

Als Schülerin wirkte Alina Kaps vor fünf Jahren im Musicalprojekt „Die Kinder der toten Stadt“ mit. Ab dann spielte sie immer wieder in Theaterprojekten mit und war beim Schulprojekt „Pinkelstadt“ in Soest als Regieassistenz tätig. In ihrem letzten Schuljahr 2023/24 assistierte sie bei dem Oratorium-Projekt „Maria – Eine wie keine“ in Soest und Lippstadt. Nach diesen ersten Erfahrungen hatte sie erwogen, ein Studium im Bereich Regie zu beginnen, doch heute ist sie sicher, dass sie Theaterpädagogik studieren will.

Im Bereich der praktischen Regie- und Bühnenarbeit sowie der Theaterpädagogik wird sie von Charlotte Arndt betreut, die seit 2000 als Theaterpädagogin für das Schauspiel Wuppertal tätig ist. Mit ihr hat Alina bereits Workshops geplant und bei Workshops mitgearbeitet. „Mit Kindern zu arbeiten ist mir besonders wichtig“, sagt die FSJK-Absolventin. Sie weiß Kinder als großartiges, ehrliches und kritisches Publikum zu schätzen. Bei der Vorbereitung auf das Stück „Die Schneekönigin“ hat ihr die Arbeit mit Kindern – vom Kindergartenalter bis zu Sechstklässlern – viel Freude bereitet. „Kinder spielen ohne Scheu, sie haben eigene Ideen, entwickeln eigene Texte und große Freude am Spiel“, erklärt die junge Frau. „Die wichtige Frage ist immer: Wie kann ich Kinder für das Theater begeistern?“.

Eine wichtige Unterstützung bei der täglichen Arbeit

Zum FSJ im Bereich Kultur gehören auch alltägliche Dinge und Routineaufgaben. Alina erstellt Pressespiegel, schreibt Mails und Pläne, hilft, wo sie kann. Geregelte Arbeitszeiten hat sie nicht: „Die Zeiten sind sehr flexibel, aber das ist mir angenehm“, sagt sie. „Wir versuchen den FSJlern einen möglichst breit gefächerten Einblick in die Aufgabenbereiche zu geben, erklärt Sarah Kron, die Alina im Bereich Marketing betreut. „Für uns sind die jungen Menschen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr leisten, eine wichtige Unterstützung bei der täglichen Arbeit, und es ist toll, sie in dieser Findungsphase unterstützen zu können“, sagt die Pressesprecherin des Schauspiels, die schon bei ihrer früheren Tätigkeit am Theater Lübeck das FSJK betreut hat.

Für Alina Kaps haben alle Aufgaben ihren Reiz. Den meisten Spaß macht es ihr, zu sehen, wie sich die Idee und die Arbeit vieler Menschen schließlich zu einem Theaterstück entwickeln. Ihr Jahresprojekt, für das sich alle FSJKler entscheiden müssen, will sie im Bereich Theaterpädagogik durchführen. Ein FSJ empfiehlt sie allen jungen Menschen. „Es ist eine tolle Erweiterung des Horizonts. Es hilft, den Berufswunsch zu festigen oder auf neue Ideen zu kommen“.

Die Westdeutsche Zeitung stellt in loser Folge drei engagierte junge Menschen vor, die in Wuppertal ein Freiwilliges Soziales Jahr im Bereich Kultur absolvieren.