Sauberkeit und Sicherheit Am wichtigsten wäre mehr Präsenz der Ordnungskräfte
Zur Eröffnung des neu gestalteten Döppersbergs legt die Stadt ein Konzept für Sicherheit und Sauberkeit vor.
Passend zur Eröffnung der letzten Teile des Döppersbergs sollen jetzt auch Sicherheit und Sauberkeit konzeptionell angegangen werden. Die Stadt legt dazu Handlungsempfehlungen vor, die kurz-, mittel- und langfristig umgesetzt werden können. Die müssen im folgenden noch von der Politik beschlossen werden. Einem neuen Bündnis aus CDU und Grünen kommt da eine tragende Rolle zu.
Kurzfristig umgesetzt werden soll die umgehende Beseitigung von Müll, Beschädigungen und Graffiti. Der zuständige Dezernent Matthias Nocke verweist darauf, dass der Eigenbetrieb Straßenreinigung (ESW) schon seit November 2017 die freigegebenen Abschnitte des Döppersbergs reinigt. Die Mitarbeiter arbeiteten maschinell und per Hand, wo das Material es nicht anders zulasse. Um den hellen Bodenbelag zu schonen, wird sogar ein Nass-Reiniger eingesetzt, auch wenn der nur bedingt dafür geeignet sei.
Gereinigt wird maschinell
und per Hand
Wie hoch der Aufwand am Ende sein wird, werde sich herausstellen. Das hänge von Nutzungsart und -intensität ab, so Nocke. Die Reinigungsfahrzeuge und -mittel sollen aber, um den Aufwand zu verringern, im WSW-Parkhaus gelagert werden. Die Reinigung soll mit den vorhandenen Kapazitäten gestemmt werden – also ohne zusätzliches Geld, sagt Nocke.
Da spielt Prävention natürlich eine Rolle. Stadtreinigung und Abfallwirtschaftsgesellschaft arbeiten zudem an einer Kampagne „ohne erhobenen Zeigefinger“ zu den Themen Kaugummis, Zigarettenkippen, Hundekot und Mehrwegbechern. In einer zunächst auf ein Jahr angelegten Qualifizierungsmaßnahme „Prima“ in Zusammenarbeit mit Gesa, Jobcenter, AWG und ESW werden derzeit sechs Frauen schwerpunktmäßig am Döppersberg eingesetzt, um neben der Erprobung neuer Reinigungstechniken auch als Botschafterinnen die Sauberkeitskampagne zu unterstützen.
Die Maßnahmen sollen mit der Zeit angepasst und optimiert werden. Und um ein einheitliches Bild am Döppersberg zu gewährleisten soll es Absprachen mit der Deutschen Bahn geben, berichtet Nocke.
Die Gehwege am Döppersberg werden in den Nachtstreu-Dienst aufgenommen, wenn das Wetter es verlangt. So soll die Sicherheit erhöht werden.
Das Sicherheitsgefühl soll auch anderweitig gefestigt werden. So soll das „Lagern mit Hunden in einem definierten Rahmen untersagt“ werden. Eine Maßnahme, die offenbar auf die Trinkerszene abzielt. Auch wenn Nocke sagt, er will auf den Flächen am Oberen Platz den Aufenthalt von Hunden generell untersagen, um das rechtlich durchsetzen zu können. Ebenso soll der Zugang zu öffentlichen Einrichtungen gewährleistet, Eingänge also freigehalten werden. Gleiches gilt für Bushaltestellen, die nicht mehr Treffpunkt für Trinker sein sollen. Beides entspreche der geltenden Rechtslage.
Lagern mit Hunden „in definiertem Rahmen“ verbieten
Darüber hinaus sollen ehrenamtliche Seniorensicherheitsberater zielgruppengerecht über Sicherheitsfragen am Döppersberg berichten. Diese Berater sind Teil der Seniorenprävention von Polizei und Stadt, die es sei rund zehn Jahren gibt.
Mittelfristig sollen die Flächen belebt und die Beleuchtungen optimiert werden. Eine Dokumentation der Beleuchtungslücken liege schon vor. So sollen dunkle Flecken vermieden werden.
Darüber hinaus gibt es Ideen für langfristige Maßnahmen, wie ein Kümmerer oder „Hausmeister“ oder eine Belebung des oberen Platzes durch Veranstaltungen solange das Empfangsgebäude der Bahn nicht genutzt wird und für soziale Kontrolle sorgt.
Einer der wichtigsten Punkte wäre eine erhöhte Präsenz der Ordnungsdienste. Das sei aber finanziell nicht drin, ohne politische Mehrheit. Für eine Stärkung des kommunalen Ordnungsdienstes haben sich gerade CDU und Grüne ausgesprochen, die ein neues „Kernbündnis“ eingehen. » S. 25