Wuppertal Ambulanter Hospizdienst feiert zehnten Geburstag
Eine Ausstellung im Katholischen Stadthaus stellt dessen Arbeit vor.
Wuppertal. „Ein Teil von mir“, ist der Titel einer Ausstellung, die vom 13. bis zum 21. Februar am Katholischen Stadthaus am Laurentiusplatz zu sehen ist. Sie hat Tod, Trauer und Trost im Jugendalter zum Thema und wurde am Freitag, dem Tag der Kinderhospizarbeit, vorgestellt. Für den Caritasverband Wuppertal/Solingen war es gleichzeitig das zehnjährige Bestehen des „Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes Bergisch Land“: Mit ihm wurde 2007 in der gesamten Region eine Versorgungslücke geschlossen, in der bis dahin Familien mit schwersterkrankten Kindern absolut unterversorgt waren. Das stellte auch Caritas-Direktor Christoph Humburg in seinen Begrüßungsworten sichtlich erfreut fest.
Eine Frau der ersten Stunde war hier Kornelia Smailes, die die Koordination der ambulanten Hospizdienste übernahm, die Familien besuchte und nach wie vor dafür Sorge trägt, dass zum größten Teil ehrenamtliche, aber speziell geschulte Kräfte die Betroffenen begleiten. Wobei man sich auch den Geschwistern widmet, die vordergründig nicht so viel Aufmerksamkeit bekommen wie das erkrankte Kind. Idealerweise von der Diagnose an, oft bis weit nach dem Ableben des Kindes oder Jugendlichen. „67 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer kümmern sich um die Familien. So lange es gewünscht wird, mit dem Ziel, dass sich alle nach der Trauerzeit besser fühlen. Das ist aber bei jeder Familie anders“, berichtet Smailes im Gespräch mit Moderatorin Susanne Bossy.
Sie stellte im Laufe des rund anderthalbstündigen Programms auch die 23 Jahre alte Verena (23) vor, die auf der speziell angefertigten Veeh-Harfe das Lied vom „Bruder Jakob“ nach Notenschablonen spielte und mit riesigem Jubel bedacht wurde. Den zentralen Punkt der Veranstaltung bildete der Vortrag von Kumar Sinha, Facharzt für Kinder-Hämatologie und Onkologie am Helios-Klinikum zum Thema „Die Palliativversorgung von Kindern im Wandel der Zeit“, in dem er herausarbeitete, dass trotz der offenkundigen Tragik jetzt mehr Gewicht auf die positiven Aspekte im letzten Lebensabschnitt gelegt werde.
„Vom Traurigen zum Fröhlichen zurückkehren“ war auch ein Anliegen von Gerlinde Geisler, der zuständigen Abteilungsleiterin, die auf einen Jugend-Chat hinwies, in dem Betroffene bis 30 Jahren sich über Sorgen und Probleme austauschen können.
Samuel, Künstlername „Nacpany“, unheilbar an spinaler Muskel-Atropie erkrankt, war zum Abschluss von seinen Freunden in den Veranstaltungssaal gebracht worden und trug mit ihnen einen von ihm getexteten Rap-Song vor, in dem es unter anderem hieß: „Nimm dir Zeit, um glücklich zu sein.“ Ein bewegender Moment und eine Botschaft, die alle Anwesenden beeindruckte.