Amok-Ankündigung: Schüler drohen bis zu drei Jahre Haft

Der Solinger kündigte einen Amoklauf in einem Wuppertaler Berufskolleg an.

Wuppertal. "Hiermit kündige ich einen Amoklauf nächste Woche an meiner Schule an." Diesen folgenschweren Satz hatte ein 23-jähriger Mann aus Solingen am 13. März auf der Internetplattform "MeinVZ.net" veröffentlicht - und das wird ihn wahrscheinlich teuer zu stehen kommen.

Der junge Mann geht auf ein Berufskolleg in Wuppertal und hatte die Amokdrohung im Internet nach Auskunft von Staatsanwalt Wolf-Tilman Baumert veröffentlicht, ohne sich unkenntlich zu machen. Dementsprechend schnell konnte die Polizei zugreifen und Schlimmeres verhindern. Mit einem Eilantrag wurde beim Wuppertaler Amtsgericht ein Durchsuchungsbeschluss erwirkt, die Wohnung des Solingers wurde auf den Kopf gestellt. Die Ermittler fanden laut Baumert jedoch weder Waffen noch andere Gegenstände, die im Zusammenhang mit einem Amoklauf stehen könnten.

Der junge Mann hat mittlerweile die Amok-Drohung gestanden und will an diesem Tag einfach "schlechte Laune" gehabt haben, weil er nach der Schule noch in sein Unternehmen zur Arbeit musste. Während der Vernehmung bezeichnete er die Drohung als "große Dummheit".

Diese Dummheit wird ihn wahrscheinlich teuer zu stehen kommen. Gegen ihn wird nun ein Ermittlungsverfahren nach Paragraf 126 wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung einer Straftat eingeleitet. Das maximale Strafmaß beträgt drei Jahr Haft, wobei Baumert jedoch nicht davon ausgeht, dass der Solinger die Höchststrafe erhält. "Der junge Mann wird jedoch aufgrund seines Alters nach Erwachsenenstrafrecht beurteilt", macht der Wuppertaler Staatsanwalt klar.

Hinzu kommt, dass der 23-Jährige kein unbeschriebenes Blatt ist. Er verbüßt derzeit eine Bewährungsstrafe wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz und sorgt sich laut Baumert nun, dass die Bewährung widerrufen werden könnte. "Das ist Sache des Gerichts", stellt der Staatsanwalt klar.